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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
40 Bohrungen für U 5
Voruntersuchungen der geplanten Trasse
Die Voruntersuchungen für die Verlängerung der U 5 nach Freiham beginnen. Das Baureferat hat dafür mit Fachgutachtern ein Konzept entwickelt, um den Baugrund zu erkunden und die Grundwasserstände zu messen. Bis Ende März 2020 sollen 40 Bohrungen gemacht werden. Ein Großteil findet im unbebauten Bereich des künftigen Wohngebiets Freiham statt. Entlang der etwa 3,5 Kilometer langen Strecke zwischen der Pippinger Straße in Pasing bis Freiham sind weitere zehn Bohrungen vorgesehen. Diese Bohrungen finden auf öffentlichem Grund, also auf Gehwegen, in Baumgräben oder in Grünanlagen statt. Die Ergebnisse werden für die Vorplanungen des U-Bahnbaus benötigt.
Auch die Planungen für den U-Bahnhof in Freiham laufen bereits. Hier erstellt das Baureferat die Vorplanung zum Streckenende inklusive einer Wende- und Abstellanlage. Der spätere Weiterbau in Richtung Germering soll dabei offen gehalten werden. Die Streckenverlängerung beginnt am U-Bahnhof in Pasing und beinhaltet die U-Bahnhöfe Westkreuz, Radolfzeller Straße, Riesenburgstraße und Freiham-Zentrum. Der U-Bahnhof in Freiham soll bereits 2021/22 und somit vor Beginn des Schienenausbaus als „Vorhaltemaßnahme“ realisiert werden.
Zeithorizont von 15 Jahren
Für Sebastian Kriesel, Vorsitzenden des Bezirksausschusses 22 geht es nicht schnell genug: „Der Streckenabschnitt Pasing-Freiham soll erst nach der Fertigstellung des davor liegenden Abschnittes vom Laimer Platz bis Pasing gebaut werden. Wir sprechen hier über einen Zeithorizont von mindestens 15 Jahren. Das ist zu lange.“ Er fordert, dass der Ausbau beider Streckenabschnitte nicht hintereinander, sondern zeitgleich erfolgt.
Auch bei der Finanzierung gibt es eine positive Wende. In einem Antrag im Stadtrat hatte die Fraktion der Bayernpartei gefordert, dass eine Mitfinanzierung durch Bund und Land sichergestellt werde. In einem Schreiben teilte das Rathaus jetzt mit, dass ein „Spitzengespräch“ mit Vertretern des Finanzministeriums, des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur, des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr sowie Oberbürgermeister Reiter stattgefunden habe. Als Folge hatte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer in einem Schreiben zugesagt, dass für große ÖPNV-Projekte neue Regelungen getroffen werden sollen, durch die Fördergelder abgerufen werden könnten. „Es kann davon ausgegangen werden, dass eine Gesetzesinitiative auf den Weg gebracht wird und somit grundsätzlich auch für die U 5-Verlängerung Bundesmittel beantragt werden könne“, heißt es aus dem Rathaus.
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