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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
„Uns reicht es nun“
Bürgerinitiative „Pro Landshuter Allee Tunnel“ hat eine Petition gestartet
Bereits im Juli habe der Bauausschuss des Stadtrats wieder einmal über die über die Landshuter Allee diskutiert und darüber, wie man dort die Verkehrsemissionen am besten in den Griff bekommt. Neben kleinen Vorschlägen wie zum Beispiel den Lärmschutzwänden an der Borstei und als Pilotversuch Luftreinigungssäulen im Süden der Landshuter Allee schlägt die Stadtratsmehrheit nach Angaben der Bürgerinitiative (BI) „Pro Landshuter Allee Tunnel“ wieder eine Einhausung vor. Also genau das, was das Baureferat schon einmal abgelehnt habe.
„Die Stadt sollte ihre Fehler korrigieren“
„Die Verwaltung wird den Vorschlag erneut prüfen – und dann wieder ablehnen. Denn es gibt nichts Neues an diesem Vorschlag“, betonen Nima Lirawi und Felix Meyer. „Und wieder einmal geht Zeit für die Anwohner der Landshuter Allee verloren. Seit der Machbarkeitsstudie 2014 ist klar, dass der einzige sinnvolle Weg die Verkehrsemissionen in den Griff zu bekommen ein Tunnel ist. Daher fordern wir, dass die Planungen zur Untertunnelung wieder aufgenommen werden sollen. Diese Planungen komplett einzustellen, bevor es beschlossene Alternativen gab, war ein großer Fehler. Die Stadt sollte diesen korrigieren“, so die beiden BI-Sprecher weiter.
„Tunnelplanungen wieder aufnehmen“
„Alleine die sachlichen Argumente, die spätestens seit der Machbarkeitsstudie 2014 ja objektiv für den Tunnel sprechen, reichen wohl nicht aus, die Mehrheit im Stadtrat zu überzeugen. Uns reicht es nun aber. Daher starten wir als Bürgerinitiative Pro Landshuter Allee Tunnel eine Petition, mit dem Ziel, die Planungen für den Tunnel wieder aufzunehmen. Wir hoffen, dass die Stadtratsmehrheit darauf reagiert, wenn die Münchnerinnen und Münchner ihren Wunsch nach einem Tunnel kundtun.“ Die Petition kann auf im Internet unter www.openpetition.de eingesehen werden.
Änderungsantrag
Derweil haben die Stadtratsfraktionen von SPD/Volt und Die Grünen-Rosa Liste einen gemeinsamen Änderungsantrag eingebracht, in dem die Stadt aufgefordert wird zu prüfen, wie die bestehenden Flächen an der Landshuter Allee für Lärmschutzmaßnahmen und mehr Aufenthaltsqualität genutzt werden können. Dabei solle auch eine begehbare Einhausung mit begehbarem, grünem Dach geprüft werden, die die Wohnviertel beidseits des Mittleren Rings städtebaulich miteinander verknüpft. Die Verwaltung solle auf Basis einer Verkehrsstudie außerdem untersuchen, welche Möglichkeiten zur Umverteilung von Flächen des ruhenden und fließenden Verkehrs zugunsten von mehr Freiraumqualität und Lärmschutz bestehen.
Der Antrag setzte sich außerdem dafür ein, im Rahmen gesetzlich notwendiger Erneuerungsmaßnahmen an den Ein- und Ausfahrten des Bestandstunnels zusätzliche Lärmschutzmaßnahmen zu prüfen. So könnten etwa bauliche Lärmschutzmaßnahmen an den Wohnhäusern entlang der Landshuter Allee im Rahmen eines Ideenwettbewerbs unter Beteiligung der Universitäten und Hochschulen erarbeitet werden.
Sanierung der Donnersbergerbrücke
Bei der geplanten Sanierung der Donnersbergerbrücke schlägt die Rathauskoalition vor, neue Flächenpotentiale unter den Brücken zu heben – dort könnten in Zukunft Musikproberäume, Mobilitätsstationen oder Sitzgelegenheiten entstehen. Das Kommunalreferat soll hierzu in Verhandlungen über den Erwerb der Grundstücke treten. Das Sanierungskonzept soll auch eine mögliche zukünftige Tram-Verbindung von Neuhausen, über Sendling nach Solln berücksichtigen.
Für die AnwohnerInnen der Borstei hat der Stadtrat außerdem eine Lärmschutzwand in Auftrag geben, die nach den Vorstellungen der Rathauskoalition mit PV-Modulen ausgestattet oder begrünt werden soll. Der 330 Meter lange und bis zu 5,50 Meter hohe Aufbau über dem Sapporobogen wird die Lärmbelastung für die in der Borstei lebenden Menschen deutlich verringern und zügig umgesetzt werden.
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