„Mehr Fragen als Antworten“
Planungen an der Landshuter Allee beschäftigen Bürgerinitiative
Hat die Corona-Pandemie auch Auswirkungen auf die Planungen an der Landshuter Allee? Die Bürgerinitiative „Pro Landshuter Allee Tunnel“ befürchtet: ja, das hat sie. „Corona hat uns weiter fest im Griff und inzwischen werden auch nach und nach die wirtschaftlichen Auswirkungen für die Städte und Gemeinden deutliche. Unausweichlich wird der Rotstift regieren – in welchen Bereichen und wie ist allerdings höchst unterschiedlich“, heißt es von Seiten der BI. Es sei durchaus realistisch, davon auszugehen, dass zukünftig noch manches Projekt auf den Prüfstand oder zumindest auf eine sehr lange Bank komme, selbst wenn ihm aktuell noch Priorität eingeräumt werde.
Die bereits angekündigten Lärmschutzmaßnahmen zumindest seien derzeit noch nicht ausdrücklich von der aktuellen Investitionsliste genommen worden. In einem Schreiben des städtischen Gesundheits- und Umweltreferates vom 11. November 2020 an den Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) wird nach Angaben der BI sogar ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Stadt in Verbindung mit dem Land weiterhin an Maßnahmen zur Verbesserung der Lebenssituation an der Landshuter Allee tätig ist. Betont werde dabei, dass insbesondere der bis heute noch weitaus zu hohe Wert an Stickstoffdioxidbelastung durch geeignete Maßnahmen zu bekämpfen ist.
Zielführende Maßnahmen“
Allerdings weise das Referat auch darauf hin, dass der Stadt Prognosen vorliegen, wonach die Grenzwerte für Stickstoffdioxid bis Mitte der 2020-iger Jahre zuverlässig eingehalten werden und die Stadt sich daher auf kurzfristige Übergangsmaßnahmen beschränken könne. „Wie diese aussehen und ob derartige zielführende Maßnahmen außerhalb eines Fahrverbotes überhaupt zur Verfügung stehen, ist derzeit leider nicht bekannt“, meinen die BI-Sprecher Nima Lirawi und Felix Meyer.
„Viel beschworene Lärmschutzwände“
Auch für die im Grundsatz vom Stadtrat bereits beschlossenen Lärmschutzmaßnahmen gebe es weiterhin mehr Fragen als Antworten. „Die viel beschworenen Lärmschutzwände können wohl keinesfalls auf der gesamten Länge der Landshuter Allee zum Einsatz kommen und noch ist völlig offen, wie alternative Maßnahmen aussehen können und wie sich die Summe der propagierten Lärmschutzmaßnahmen am Ende auf die Lebenssituation an der Landshuter Allee und ihre städtebauliche Gestaltung auswirken wird.“
„Bürgerwillen berücksichtigen“
Die Bürger, die an und um die Landshuter Allee leben, tun aus Sicht der Bürgerinitiative gut daran, auch weiterhin sehr aufmerksam auf die Planungen der Stadt zu schauen. Man werde sich auch nach dem Aus für die Tunnelplanung weiter bemühen, aktuelle Informationen zur Planung für die Landshuter Allee einzuholen und weiterzugeben, „denn der Bürgerwille muss auch angesichts knapper Geldmittel der Stadt angemessen berücksichtigt bleiben“. Diese Aufgabe der Informationsbeschaffung sei bisher schon nicht immer einfach gewesen, in Zeiten von Corona habe sich der Aufwand dafür nochmal deutlich gesteigert. Man tue das Beste, „damit das bislang ungelöste Dauerproblem Landshuter Allee gerade in diesen herausfordernden Zeiten nicht unter den Tisch gekehrt wird oder sachfremden grundsatzpolitischen Motiven zum Opfer fällt.“
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