Roller auf der Nebenfahrbahn
Die Landsberger Straße gilt noch als Bundesstraße
Mit dem Roller, der bis zu 45 Kilometer pro Stunde schafft, darf nicht auf der Landsberger Straße gefahren werden. Zumindest nicht in den Streckenabschnitten, die mit Tempo 60 ausgewiesen sind. Dies gilt etwa unter anderem im Bereich zwischen Willibaldstraße und Friedenheimer Brücke. Ein Laimer Bürger wandte sich nun jüngst an den Bezirksausschuss Laim (BA 25), mit dem Wunsch, dass die Landsberger Straße zur 50er Zone werde. Damit müssten Mofas, E-Roller und motorisierte Gefährte, die für das Fahren mit unter 50 Kilometer pro Stunde zugelassen sind, nicht mehr auf die Nebenfahrbahn ausweichen.
Tempo 60 für Bundesstraße
„Mit meinem e-Roller, der auf 45 Stundenkilometer zugelassen ist, darf die Kraftfahrtstraße nicht benutzt werden“, bedauerte ein Laimer Bürger. Gefährte mit unter 50 Kilometer pro Stunde müssen deshalb die Anliegerfahrbahn der Landsberger Straße nutzen. Diese wiederum ist jedoch auf Tempo 30 begrenzt. Vielen Mofafahrern ist das zu langsam. Dennoch gilt die Anliegerfahrbahn für sie als benutzungspflichtig: „Die Anliegerfahrbahn ist extra dafür da, dass Fahrzeuge dort fahren, die keine 60 Kilometer pro Stunde schaffen“, erklärte Polizeihauptkommissar Peter Gloel von der Polizeiinspektion 41, bei der jüngsten Sitzung des BA Laim. Wer sich nicht daran halte, müsse mit Bußgeld rechnen. Der Grund für Haupt- und Nebenfahrbahn sowie unterschiedliche Temporegelungen: Die Landsberger Straße gilt als Bundesstraße und darf deshalb mit Tempo 60 befahren werden. Da sie aber zugleich auch im innerstädtischen Bereich liegt und immer wieder Linksabbiegespuren abgehen, wird das Tempo in einzelnen Streckenabschnitten auf 50 Kilometer pro Stunde gedrosselt. Eine Tempo-Vereinheitlichung brächte viele Vorteile, bekräftigt der Laimer Antragsteller: „Aus Umweltschutz- und Lärmschutzgründen sollte die Strecke in der Landsberger Straße als Kraftstraße aufgehoben werden und auf Tempo 50 Stundenkilometer reduziert werden.“ Die Nebenfahrbahn könnte indes als Radlerstraße umgenutzt werden, schlägt der Mann vor. Eine Idee, die im BA Laim Fürsprecher findet.
Bürgerantrag unterstützt
„Generell wäre es gut, wenn in der Landsberger Straße weniger schnell gefahren werden dürfte“, so Jutta Hofbauer (Die Grünen). „Vor allem nachts wird dort sehr schnell gefahren“, pflichtete Parteikollegin Lisbeth Haas bei. Dass die Landsberger Straße zu einer der Haupt-Renn-Straßen gehört, ist in Laim ein alt beklagtes Thema. „Nachts fahren die zum Teil 100 Kilometer pro Stunde“, bekräftigte BA-Chef Josef Mögele (SPD). „Gefährlich“ seien die Regelverstöße. Ob man diesen jedoch durch Tempolimits Einhalt gebieten könne, sei fraglich.
Dass die Landsberger Straße als Bundesstraße gilt, findet Renate Spannig (Die Grünen) aber ohnehin ein „altes Konzept“: „Früher war die Landsberger Straße eine Zuliefererstraße. Aber das hat sich geändert. Jetzt ist dort zunehmend Wohngebiet.“ Auch die vielen Linksabbiegespuren passten eigentlich nicht zu einer Kraftfahrtstraße. Eine einheitliche Tempo-Regelung für die vielbefahrene Straße hält der BA Laim daher für geboten und schließt sich damit dem Bürgerwunsch an. Gegen vier Stimmen entschied das Gremium, in einem Brief ans Kreisverwaltungsreferat (KVR) um Prüfung der Verkehrssituation im Laimer Streckenabschnitt der Landsberger Straße zu bitten und zudem die einheitliche Einführung von Tempo 50 vorzuschlagen.
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