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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
"A Shirt and a Pocket"
Schülerfirma im Karlsgymnasium präsentiert medizinisches Polohemd
Schule und Wirtschaft – geht das zusammen? Den Zwölftklässlern aus dem Karlsgymnasium ist die Kombination geglückt. Die 13 Jungs des Praxisseminars „Unternehmensgründung“ im Rahmen der Fächer „Wirtschaft und Recht“ gründeten vor einem Jahr ihre Schülerfirma „A Shirt and a Pocket" mit wichtigen Abteilungen, wie Vorstand, Marketing, Produktion und natürlich Finanzen.
Sie gaben Anteilsscheine zur Finanzierung heraus und diskutierten lange über die Wirtschaftlichkeit ihres Produkts – einem spezialangefertigten Poloshirt, das in einer Bauchtasche Medizinpumpen oder ähnliches beherbergt und zum Beispiel für Parkinson- oder Diabetespatienten eine große Erleichterung ist. Gefördert wird das P-Seminar übrigens in Kooperation mit dem Institut der deutschen Wirtschaft und seinem Juniorprogramm „Junior expert“.
Praxistest bestanden
Die Idee ist nach einem Hinweis aus der Elternschaft entstanden. Der Vater eines Schülers ist als Arzt eben mit solchen Problemen in der Praxis konfrontiert. „Wir haben sehr viel diskutiert und uns mit der Entwicklung Zeit gelassen“, so Kolja vom Vorstand. Letztendlich sei der entscheidende Impuls von der Pharmafirma Lycher gekommen. Auch die Präsentation des Prototyps bei Trigema und die Zusage zur dortigen Produktion habe dazu beigetragen, das Shirt praxistauglich zu machen.
„Die Produktion ist zwar noch nicht angelaufen, aber wir haben schon erstes, positives Feedback von Patienten erhalten. Damit können wir Trigema grünes Licht für die Produktion geben.“ Ihnen sei es sehr wichtig gewesen, ein sinnvolles und nützliches Produkt herzustellen. „Jetzt läuft es. Das ist toll.“
„Ihr könnt wirklich stolz auf euch sein“
Im Februar endet das P-Seminar. Dann konzentrieren sich die 13 Jungunternehmer erst einmal aufs Abitur. Mit der „A Shirt and a Pocket"-Firma soll es trotzdem unbedingt weitergehen. „Wir haben schon erste Gespräche mit der IHK Bayern geführt, in welchem Rahmen und mit welchen Voraussetzungen wir die Firma weiterführen können. Wahrscheinlich müssen wir eine GbR oder einen Verein gründen. Allerdings sind einige von uns noch nicht 18 Jahre alt. Da gibt es also noch viel zu diskutieren und organisieren“, erklärten die Jugendlichen.
Die Förderstruktur von „Junior expert“ sei einzigartig, so Fachlehrerin Pfister. „Dieser Rahmen bietet die Möglichkeit, wirklich als Firma auftreten zu dürfen, hilft und berät, wirkt als Netzwerk und bietet Seminare für die Schüler an." Die P-Seminar-Schülerfirma halte sie für „überaus gelungen“. Die Schüler seien sehr reflektiert vorgegangen und hätten auch als Team hervorragend funktioniert. „Ihr könnt wirklich stolz auf euch sein.“
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