Gruß aus dem All
Zwölftklässler des Karlsgymnasiums lassen Stratosphärenballon steigen
Einen Schulerfolg mit Wow-Effekt haben die Zwölftklässler aus dem P-Seminar Physik des Pasinger Karlsgymnasiums hingelegt. Sie ließen einen Spezialballon in die Stratosphäre steigen und zeigten nun die Ergebnisse inklusive der spektakulären Fotos aus dem All. Zur Präsentation erklärten sie den aufwendigen Prozess bis zum Ballonstart. Den speziellen Ballon aus Latex und Naturkautschuk sowie den Fallschirm haben sie mithilfe zweier Sponsoren kaufen können. Auch das GPS-Gerät und die Elektronikbauteile erwarben sie so.
„Wir haben die Technik programmiert und in eine Kapsel eingebaut“, erklärte Daniel Strauß. „Auch die Organisation des Flugs, alle Behördengänge für die Fluggenehmigung und solche Dinge haben wir übernommen.“ Danach mussten die Schüler nur noch warten, bis das Wetter mitspielte. „Der Himmel darf nur höchstens zur Hälfte bedeckt sein, sonst machen solche Unternehmungen keinen Sinn.“
Spektakuläre Bilder und viele Erkenntnisse
Am 15. Januar endlich konnte der Ballon starten, und zwar flog er von der Wiese vorm Karlsgymnasium aus über Pasing und die Alpen bis nach Kärnten. Er stieg auf eine Höhe von 40.569 Metern, „also etwa viermal so hoch wie Verkehrsflugzeuge fliegen. Während des gesamten Fluges hat die selbst gebaute Kapsel Daten erfasst und Bilder von den Alpen gemacht, auf denen man den Übergang vom Weltall in die Atmosphäre sieht. Es wurden aber auch Bilder von München gemacht. Wir waren alle wirklich geflasht, als wir das alles sahen.“
Die Ergebnisse steckten übrigens in der Kapsel, die nach dem Platzen des Ballons zur Erde gesegelt war. „Die ist zum Glück in einem gut zugänglichen Tal nahe der slowenischen Grenze niedergegangen. Allerdings steckte sie zuallererst auf einem Baum und rund 20 Meter über dem Boden fest“, erzählte Daniel Strauß weiter. „Die Feuerwehr aus dem Ort hat uns geholfen, die Kapsel zu bergen.“
Zu den eindrucksvollen Fotos erhielten die Schüler Daten über Temperatur, Luftdruck und allerlei Flugparameter. „Wir konnten zum Beispiel bestätigen, dass die Temperatur in 15.000 Metern Höhe tatsächlich ansteigt. Dort beginnt die Ozonschicht, die ja einiges an Sonnenlicht absorbiert. Das hatten wir schon bei unseren Exkursionen zu Klimaforschern an der Uni erfahren. Und nun zeigten unsere Ergebnisse das Gleiche an.“ Aber das nur am Rande, „wir freuen uns einfach unglaublich, dass uns das Experiment so gut gelungen ist. Wir hätten niemals gedacht, dass wir so tolle Fotos bekommen.“
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH