„Unglaubliche Bereicherung“
Seit drei Jahren gibt es auf dem Abenteuer-Spiel-Platz Neuhausen zwei Bienenvölker
Die Bienen auf dem Abenteuer-Spiel-Platz (ASP) Neuhausen sind, so sagt es Susanne Kußmaul, eine „unglaubliche Bereicherung, vor allem natürlich für die Kinder, weil sie das Leben und Arbeiten der Bienen hautnah mitbekommen.“, erzählt die ASP-Leiterin. „Es ist so, als lebe man das Ganze mit. Die Kinder sind an unseren Bienen sehr interessiert. Es ist ja auch unglaublich spannend.“ Seit drei Jahren stehen die beiden Bienenvölker von Carmen Grimbs mittlerweile auf dem ASP in der Hanebergstraße.
„Meistens werden Bienen von Leuten gehalten, die Honig ernten wollen. Hier haben wir das Glück, dass es nicht nur darum geht. Mir ist wichtig, dass die Bienen immer den Honig zur Verfügung haben, den sie als Futter benötigen“, erklärt die Imkerin. „Deshalb füttern wir in der Regel auch nicht zu. Wenn Honig übrig bleibt, dann gibt es welchen, wenn nicht, dann nicht. Insgesamt ist es auch wichtig, dass wir die Bienen zusammen mit den Kindern beobachten.“ Das sieht auch Kußmaul so: „Natürlich ist es für die Kinder interessant, wenn wir Honig schleudern. Aber sie sind den Bienen gegenüber generell sehr aufgeschlossen und neugierig. Wir haben an den Bienenstöcken einen extra Kasten stehen, in dem es alle Informationen und viele Fotos von unseren Bienen gibt. Der Kasten ist für die Kinder immer zugänglich. Hier können sie sich gezielt informieren.“
"Die Biene ist ein Sympathieträger"
Imkerin Grimbs weiß, wie wichtig Bienen für unser Leben sind: „Nur wenn wir eine Umwelt haben, in der die Bienen gut leben können, dann ist es langfristig auch gut für uns Menschen. Das versuchen wir natürlich auch den Kindern zu vermitteln“, sagt sie. „Die Biene ist mittlerweile ein Sympathieträger. Inzwischen möchten ja auch viele Unternehmen Bienenvölker aufstellen.“ In der Stadt geht es den Bienen nach Angaben der Imkerin besser als auf dem Land. „Das habe ich gelernt, seitdem wir die Bienen haben“, erzählt auch Kußmaul. „Das liegt daran, dass die Diversität in der Stadt größer ist.“ Für Grimbs reicht dies allerdings noch nicht. „Auf lange Sicht gesehen ist es wichtig, dass auch die Bienen auf dem Land überleben können. Es reicht bei weitem nicht, dass es nur den Bienen in der Stadt gut geht. Wir müssen es schaffen, diesen Bogen zu spannen.“
„Enorme Bestäubungsleistung“
Der Kontakt zu Grimbs kam über die Stadtimker zustande. „Ich hatte schon immer die Vision, dass wir hier auf dem ASP irgendwann mal Bienen haben“, betont Kußmaul. Als das Thema spruchreif wurde, habe sie die Stadtimker kontaktiert. „Es war dann jemand hier, der geschaut hat, ob unser Gelände für Bienen geeignet ist. Und schließlich habe ich dann den Kontakt von Carmen Grimbs bekommen, die seitdem unsere Bienen betreut.“ Seit die beiden Bienenvölker auf dem Gelände des ASP Neuhausen stehen habe sich der Obstertrag verdoppelt, erzählt Kußmaul. „Das ist faszinierend, weil man dann auch hautnah mitbekommt, welche enorme Bestäubungsleistung die Bienen abliefern“, so die ASP-Leiterin weiter. „Was wir hier erleben, passt auch gut in den Rahmen der nachhaltigen Bildung und Entwicklung.“
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