„Viele positive Effekte“
Bezirksausschuss fordert Blühflächen im Stadtviertel

Geht es nach den Grünen im Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23), dann soll im Stadtviertel zum Beispiel auf der Verkehrinsel in der Von-Reuter-Straße eine straßenbegleitende Blühfläche entstehen. (Foto: sb)
Der Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23) hat das Baureferat der Landeshauptstadt München aufgefordert in Abstimmung mit dem Lokalparlament straßenbegleitende Blühflächen im Stadtteil anzulegen. Einen entsprechenden Antrag der Grünen hat das Gremium in seiner jüngsten Sitzung einstimmig so beschlossen. „Das Anlegen von straßenbegleitenden Blühflächen hat viele positive Effekte. Monotone Rasenflächen werden optisch aufgewertet, Insekten finden Nahrung und der Pflegeaufwand für die Stadt reduziert sich auf ein bis zwei Mahden pro Jahr, was Kosten spart“, heißt es in der Antragsbegründung.
Nach Ansicht der Grünen-Fraktion im BA 23 wären beispielsweise die Mittelstreifen in der Von-Kahr-Straße und der Allacher Straße, die Verkehrsinseln in der Von-Reuter-Straße, der Josef-Schnetz-Platz, die Pfarrer-Grimm-Straße, die Mittelinsel in der Ludwigsfelder Straße vor dem „Schwarzen Weg“, die kleinen Randbereiche in der Menzinger Straße oder die Randstreifen in der Mühlangerstraße denkbare Bereiche für straßenbegleitende Blühflächen.
Blühflächen-Projekte im benachbarten Landkreis Dachau
In ihrem Antrag verweisen die Grünen auf bereits umgesetzte Blühflüchen-Projekte in den Nachbargemeinden. So hat etwa der Verein „Dachauer Moos“ schon einige Projekte begleitet. Der Verein steht Kommunen im Landkreis Dachau mit Rat und Tat zur Seite. Durch Meldungen in verschiedenen Medien sensibilisiert, nehme die Bevölkerung großen Anteil am Rückgang der Insekten, insbesondere der Wildbienen, erklärt der Verein. Zwar seien in mehreren Kommunen schon vorbildliche Blühflächen angelegt worden, dennoch werden zahlreiche Grünflächen im kommunalen Eigentum häufig sehr intensiv gepflegt beziehungsweise gemulcht. Diese arten- und blütenarmen Flächen kämen dann nur sehr bedingt als Lebensraum für Insekten in Frage.
Erfahrung sammeln
Beim Verein „Dachauer Moos“ etwa weiß man, dass Bauhöfe und Mitarbeiter in der Verwaltung häufig noch Erfahrungen hinsichtlich der fachlich anspruchsvollen Anlage und Pflege insektenfreundlicher Blühflächen sammeln müssen. Zudem erfordere die Anlage von Blühflächen im öffentlichen Raum ein Umdenken bei den Kommunen und den Bürgern hinsichtlich des Erscheinungsbilds der Freiflächen und bei der Flächenpflege. Aus diesem Grund stehe man beratend zur Seite, denn in jeder Kommune gebe es sogenannte „Eh-Da-Flächen“.
Nicht alle Flächen sind geeignet
Dies sind nach Angaben des Vereins „Dachauer Moos“ kleine Ecken, Straßenränder, unbebaute Flächen unterschiedlicher Größe und sogar landwirtschaftliche Grundstücke im Eigentum der Gemeinde. Nicht alle Flächen seien zur Anlage von Blühflächen geeignet. Beispielsweise sollte der Boden möglichst mager und der Standort sonnig sein. Die Anlage von Grünflächen sei zudem nicht so einfach. „Wäre dies der Fall, dann würde es in allen Ecken Bayerns blühen und summen“, ist sich der Verein sicher.
„Buntes Lebensumfeld“
Bereits in der Vergangenheit hätten die Kommunen im Landkreis Dachau schon vorbildliche Blühflächen angelegt. Letztendlich stünden viele Kommunen und Akteure aber noch mehr oder weniger am Anfang oder sammeln erste Erfahrungen. Insofern sei bei allen Beteiligten Geduld, aber auch Mut zur Veränderung gefordert. Doch, so erklärt der Verein „Dachauer Moos“, die Sache sei es wert: „In unserem unmittelbaren Lebensumfeld wird es wieder bunter und mit der Wiederherstellung der Artenvielfalt tragen wir dazu bei, unser Naturerbe auch für kommende Generationen zu erhalten“
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