„Sozial, interkulturell und kreativ“
Das Projekt „Mädchen an den Ball“ wird auch in Neuhausen angeboten
In der vergangenen Woche gab es für „Mädchen an den Ball“ auf dem Gelände der FT Gern Besuch vom Bayerischen Fußballverband: Tanja Wohllaib (links), Florian Ächter (3. von links, Fußballkoordinator der Stadt München) und Frank Ludewig (3. von rechts, Kreisvorsitzender München) zusammen mit SPD-Stadträtin Kathrin Abele (Mitte) und Projekt-Initiatorin Anna Seliger (rechts) sowie fußballbegeisterten Mädchen, die an dem Projekt teilnehmen. (Foto: BIKU e.V.)
Die Nachfrage ist riesig und das Projekt ein voller Erfolg: „Mädchen an den Ball“, das seit vergangenem Jahr auch im 9. Stadtbezirk stattfindet, wird sehr gut angenommen. Das freut auch Initiatorin Anna Seliger: „Wir legen eine rasende Entwicklung hin und ich freue mich, dass der Mädchenfußball so gut ankommt.“ Mittlerweile sei man mit „Mädchen an den Ball“ in sieben Münchner Stadtteilen vertreten, neben Neuhausen-Nymphenburg sind das Moosach, Pasing-Obermenzing, Trudering-Riem, Untergiesing-Harlaching, Berg am Laim und Schwabing-Freimann. Daneben findet das Projekt auch in zwei Schulen statt. „Für das nächste Jahr sind weitere zehn Standorte in München und fünf in Umlandgemeinden in Planung“, so Anna Seliger weiter. Und am 15. September startet das Projekt zudem noch in Sendling.
Fußball nur für Mädchen – das ist die Idee hinter dem Projekt, bei dem für Mädchen im Alter zwischen sechs und 16 Jahren an bestimmten Tagen in der Woche ein kostenfreies Fußballtraining angeboten wird. „Das Ganze findet ohne Leistungsdruck und ohne Verpflichtung statt. Der Ablauf der Einheiten ist locker und die Mädchen können innerhalb der zwei Trainingsstunden dann kommen, wann sie Lust haben. Niemand muss pünktlich erscheinen. Damit fällt sowohl für die Mädchen, als auch für die Eltern sehr viel Stress weg“, erklärt Anna Seliger das von ihr entwickelte Konzept. „Unser Projekt gehört zu den wenigen Outdoor-Projekten für Mädchen in München.“ Durchgeführt wird das Ganze von BIKU e.V. in Kooperation mit Sportvereinen der jeweiligen Stadtbezirke – in Neuhausen-Nymphenburg ist das die FT Gern (Hanebergstr. 1). Hier findet „Mädchen am Ball“ immer mittwochs von 15 bis 17 Uhr statt.
Teamfähigkeit und Empathie
Die Idee hinter dem Konzept ist folgende: Fußball als Mannschaftssport soll neben der Gesundheit die Persönlichkeitsstruktur der Mädchen fördern. Dementsprechend stehen Teamfähigkeit, Integrationsbereitschaft, Empathie, Verantwortungsbewusstsein und sportliche Fähigkeiten im Vordergrund. „Es geht im Grunde darum, dass die Mädchen durch den Fußball ein neues, gestärktes Selbstbewusstsein sowie soziale, interkulturelle und auch kreative Kompetenzen entwickeln“, sagt Anna Seliger. „Eine angenehme Atmosphäre und Gespräche mit den Eltern sollen eine vertrauensvolle Basis schaffen“, so die Bildungsexpertin weiter.
Trainierinnen-Ausbildung
Bei den jeweiligen Trainingseinheiten sind immer drei Fußballtrainer vor Ort. „Das ist wichtig, weil die Mädchen nach Altersstufen aufgeteilt sind“, betont Anna Seliger. „Leider gib es insgesamt aber zu wenig Fußballtrainerinnen.“ Dies wolle man aber ändern. „Ein wichtiger Baustein unseres Konzepts ist es, Trainerinnen auszubilden. Wir haben insgesamt sieben Plätze für eine solche Ausbildung zur Verfügung.“ Weitere Informationen zu den verschiedenen Standorten und zum Konzept von „Mädchen an den Ball“ können im Internet unter www.applaus-xtra.org/projekte/maedchen-an-den-ball/ abgerufen werden.
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