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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Knappe Entscheidung
Prüfung: Parkraummanagement im Bereich Gern
Geht es nach dem Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) dann soll die Stadtverwaltung prüfen, ob mit der Einführung des Parkraummanagements am Rotkreuzplatz Nord eine so starke Verdrängung in den angrenzenden Bereich um den U-Bahnhof Gern stattfindet, dass eine Einführung auch für diesen Bereich gerechtfertigt ist. Einen entsprechenden Antrag der Grünen-Fraktion hat das Lokalparlament beschlossen – allerdings denkbar knapp mit 17 zu 16 Stimmen.
„Die Stadtverwaltung prüft außerdem, ob eine weitere Ausweitung bis zum Westfriedhof möglich ist“, erklärt Anna Hanusch, die Vorsitzende des Gremiums. „Insbesondere sind hier die Auswirkungen der neuen Wohnbebauung Reimarplatz bereits mit einzubeziehen. Es sollen außerdem die vorhandenen Steuerungsmöglichkeiten für die im Augenblick rund um das Dantebad und den Westfriedhof vorhandenen Parkplätze mit und ohne Parkraummanagement dargestellt werden“, so die Antragsinitiatorin weiter.
„Ungewolltes Park+Ride-Parken“
„Die Zahlen von der Prüfung des Gebiets rund um den U-Bahnhof Gern liegen mit 2015 bereits lange zurück. Es wurde immer wieder auch mit mehreren Anträgen in der Bürgerversammlung gefordert“, betont die Grünen-Stadträtin. Solange rund um den U-Bahnhof Gern und Westfriedhof kostenlos nutzbare Parkplätze vorhanden seien, würden diese als ungewolltes Park+Ride-Parken auch von Pendlern genutzt. „Für diese Gruppe gibt es aber extra eine Parkgarage am Westfriedhof und es ist grundsätzlich sinnvoll, wenn schon weiter außerhalb der Stadt der Umstieg auf den ÖPNV passiert.“
Parkplätze
Öffentliche Parkplätze sollten nach Ansicht von Anna Hanusch für Besucher von Anwohnern, als Kurzzeitparkplätze für Besucher des Dantebads, Dantestadions und Westfriedhofs sowie der Geschäfte vorhanden sein – „aber nicht zwingend kostenlos und möglicherweise nur mit Nachweis des tatsächlichen Besuchs dieser Einrichtungen oder Geschäfte.“ Die BA-Chefin möchte wissen, welche Möglichkeiten es gibt, hier steuernd einzugreifen ohne Ausweisung als Parkbewirtschaftungsgebiet und welche weiteren Möglichkeiten mit der Ausweisung bestehen.
Bürgerversammlungsempfehlung
Tatsächlich gab es auch auf der zurückliegenden Bürgerversammlung des 9. Stadtbezirks Anträge zu einem Parklizenzgebiet rund um den U-Bahnhof Gern (der Werbe-Spiegel berichtete). So erklärte ein Anwohner etwa, dass in besagtem Gebiet sehr viele Menschen ihre Fahrzeuge abstellen, die nicht dort wohnen. Zudem gebe es drei große Hotels in unmittelbarer Nähe, deren Parkplätze in den Tiefgaragen kostenpflichtig sind und von den Gästen meist nicht genutzt werden. Vielmehr würden sie nach Angaben des Mannes auch in den umliegenden Straßen parken. Auch würden viele Besucher von Veranstaltungen im Olympiapark sowie Pendler die U-Bahn oder auch die Tram – an der Haltestelle Olympiapark-West – nutzen. Seiner Ansicht nach hätten die Anrainer mit der Einführung eines Parkraummanagements rund um den U-Bahnhof Gern zumindest eine kleine Chance auf einen Parkplatz. Der Antrag des Mannes wurde auf der Bürgerversammlung Neuhausen-Nymphenburg mehrheitlich beschlossen.
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