"Allen wollen wir ein Lächeln auf die Lippen zaubern"
Prinzen bringen Menschen zusammen
Fabrician Prankl ist Immobilienkaufmann, er hat BWL studiert und ist Meister im Bereich Sanitär, Lüftungs- und Heizungstechnik - seit dem 11. November aber ist er vor allem Faschingsprinz der Narrhalla. Gemeinsam mit seiner Prinzessin Sarah I. schwingt er das Zepter in der Münchner Faschingszeit - 200 Auftritte stehen im Terminkalender der beiden. Dazwischen nahm sich der 27-jährige Prinz Zeit, um die Fragen von Johannes Beetz zu beantworten.
"Es soll nicht nur die Wiesn geben"
München ist keine „Faschingshochburg“. Was ist für Sie das Besondere an dieser Zeit und warum wollten Sie Faschingsprinz werden?
Fabrician I.: Noch ist München keine Faschingshochburg, aber ich merke deutlich das große Interesse besonders bei den jüngeren Besuchern auf den Bällen. Es soll in München nicht nur die Wiesn geben, sondern auch der Fasching kann mit seinen tollen Bällen wie z.B. Soiree, Filserball und Carneval in Rio, um nur drei zu nennen, ganz viel dazu beitragen, um auch in der dunklen Jahreszeit viel Spaß und Freude zu erleben.
Mit 16 Jahren durfte ich bei der Narrhalla debütieren. Damals schon hatte die Begegnung mit dem Faschingsprinzen einen großen Eindruck bei mir hinterlassen. Seit dieser Zeit hegte ich den Wunsch, selber einmal Faschingsprinz von München zu werden.
Der offizielle Faschingsprinz der Landeshauptstadt München werden zu dürfen, war für mich eine große Ehre und zugleich eine Riesenherausforderung.
Indianer, Cowboy, Seeräuber
Erinnern Sie sich an den Fasching in Ihrer Kindheit? In welche Rollen und Kostüme sind Sie besonders gern geschlüpft?
Fabrician I.: Natürlich erinnere ich mich an die Faschingszeit meiner Kindheit. Ob als Indianer, Cowboy oder Seeräuber verkleidet, ich hatte immer ziemlich viel Spaß auf vielen Kinderfaschingsbällen, die ich mit meinen Eltern besucht habe. Auch in der Nachbarschaft gab es diverse Faschingspartys, wo ich nicht fehlen durfte.
Glück und Gemeinschaft
Sie sind ein echtes „Münchner Kindl“ und im „Dorf“ Großhadern aufgewachsen. Auch ein Verein oder eine Faschingsgesellschaft wie die Narrhalla ist ja eine Art Familie oder eine Gemeinschaft, in der sich Menschen miteinander verbunden fühlen. Was bedeutet für Sie der Begriff „Heimat“? Was macht den Zusammenhalt aus?
Fabrician I.: Ich habe das große Glück, in einem sehr vertrauten Umfeld aufgewachsen zu sein. Großhadern hat wirklich bis heute einen dörflichen Charakter. Ob es der Sportverein ist, die kirchliche Gemeinschaft oder die Pfadfinder - all diese Gemeinschaften bedeuten für mich Heimat. Natürlich allen voran das Elternhaus mit der Familie, die mir immer Halt und Motivation für all meine Ideen und Ziele gegeben hat.
"Wir haben so viele tolle Begegnungen"
Mit Ihrer Prinzessin sind Sie auf zahlreichen Terminen unterwegs. Das ist sicher anstrengend, zugleich lernen Sie viele Menschen in Ihrer Heimatstadt und viele Einrichtungen kennen. Wie hält man einen so vollen Terminkalender durch und welche Begegnungen haben Sie besonders beeindruckt?
Fabrician I.: Der Terminkalender ist wahrlich voll bis obenhin. Wir haben über 200 Veranstaltungen und Bälle zu besuchen und sind in ein sehr enges Zeitkorsett eingebunden. Es gibt zum einen die großen Bälle, bei denen wir das gesamte Narrhalla-Programm mit Prinzenwalzer zum Besten geben dürfen, kleinere Bälle mit Ansprachen und Vorführungen, ebenso soziale Begegnungen wie in Kindergärten, Altersheimen mit älteren und behinderten Menschen. Allen wollen wir ein Lächeln auf die Lippen zaubern und freuen uns natürlich, wenn uns dies gelingt.
Das ist eine ziemliche Herausforderung und Anstrengung für uns, die uns an manchen Tagen an unsere Grenzen der Belastbarkeit bringen. Aber wir sind jung und motiviert. Wir haben so viele tolle Begegnungen mit Bürgern aus Nah und Fern und aller Coleur, dass diese schönen Erlebnisse die Anstrengungen, welche wir alle auf uns nehmen, wieder aufheben.
"Das Familienunternehmen weiterführen"
Was machen Sie, wenn Sie kein Prinz sind? Welchen Beruf üben Sie aus?
Fabrician I.: Beruflich habe ich das Glück, im elterlichen Unternehmen meine Zukunft mitgestalten zu können. Die Unternehmensgruppe Prankl ist in den Bereichen Energiehandel, Marketing, Bauwesen, Gebäudewirtschaft sowie Energieverbrauchserfassung und -abrechnung tätig. Zukünftig werde ich mich in unserem Familienunternehmen um die Bereiche Energieverbrauchserfassung und Bauwesen kümmern. Mein Ziel ist, gemeinsam mit meinem Bruder Nicolas die Unternehmen nach und nach von den Eltern zu übernehmen und erfolgreich weiterzuführen. Mein besonderes Steckenpferd ist hierbei der Kauf und die Sanierung alter denkmalgeschützter Gebäude.
Einen Ausgleich dazu verschaffe ich mir durch meine Hobbies: Tennis, Wasserski, Skifahren, Kiten und Surfen. Ansonsten gehe ich gerne einmal ins Theater oder versuche mich in meiner Küche als Hobbykoch an bayerischen Rezepten.
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