Faschingsorden aus Aubing
Pfundstein kreiert ein märchenhaftes Ehrenzeichen
Es ist mittlerweile fast schon Tradition, dass die Aubinger maßgeblich am Erfolg des Münchner Faschings beitragen. Erst im vergangenen Jahr hatte Bezirksausschussvorsitzender Sebastian Kriesel als Faschingsprinz geglänzt, heuer hat der ehemalige Münchner Stadtrat Helmut Pfundstein den Faschingsorden für die Münchner Gesellschaft Narrhalla kreiert. Als Hobbykünstler ist Pfundstein den Aubingern längst bekannt, jetzt zeigte Pfundstein, dass er auch ein begabter Ordensgestalter ist. Dabei hat er sich vom diesjährigen Motto der Faschingsgesellschaft leiten lassen. „Märchen als Faschingsmotto, das hat meine Phantasie gereizt, einen etwas anderen Faschingsorden zu gestalten“, erklärte Pfundstein bei der Pressekonferenz im Münchner Marionettentheater. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Beim „Prunkorden 2019“ turnen die sieben Zwerge auf dem Orden herum, die Prinzessin mit ihrem goldenen Ball und der Froschkönig stehen im Mittelpunkt und im Hintergrund grüßt das Münchner Kindl vom Rathaus.
Bei der Gestaltung habe er darauf geachtet, dass der Orden witzig sei und gefalle. „Märchen haben neben ihrem vordergründigen Unterhaltungswert einen gesellschaftskritischen Hintergrund. Also bin ich gern in die Rolle eines Hofnarren geschlüpft, um Betrachtern und Empfängern des Ordens mit hintersinnigen Allegorien und Ironie einen Narrenspiegel vorzuhalten“, meinte Pfundstein.
Bezüge zur Stadtgesellschaft
Die Elemente auf dem Orden hat er mit Bedacht gewählt. So würden die sieben Zwerge „Menschen wie du und ich“ repräsentieren. „Wie sich die sieben Zwerge auf der großen runden Welt und bei uns zuhause nach oben quälen, sind sie nicht ein Spiegelbild aller Gesellschaften?“, überlegte Pfundstein. Das Märchen vom Froschkönig, das am Fischbrunnen vor dem Rathaus spiele, lasse viele Bezüge zur Stadtgesellschaft zu. „ Das Märchen entlarvt menschliche Schwächen, Ausgrenzung und Überheblichkeit“, so Pfundstein. Der fremde hässliche Frosch sei verachtet und dennoch so hilfreich, „wofür könnte er stehen?“, so Pfundstein über sein Bild.
Auf 500 Stück limitiert
In dieser Faschingssaison soll der in einer Auflage von 500 Stück limitierte Orden vom Prinzenpaar wieder an Personen verliehen werden, die sich für Brauchtum und Tradition im Münchner Fasching engagieren. Von den 100 nummerierten Orden wird der erste traditionsgemäß dem Münchner Oberbürgermeister verliehen.
Bei der Präsentation des Ordens ließ der Intendant des Marionettentheaters, Siegfried Böhmke, die Puppen tanzen. Für die Ehrengäste und Pressevertreter gab es das Stück „Ein Münchner im Himmel“.
Nach der kurzen Faschingssaison im vergangenen Jahr ist der Fasching heuer wieder länger. Aschermittwoch ist am 6. März.
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