Der Prinz aus Aubing
Royales Blut bis zum 13. Februar
Stattlich sieht der diesjährige Narrhalla Faschingsprinz Sebastian I. in seinem königsblauen-goldenen Anzug aus. Gemeinsam mit Prinzessin Janina I. repräsentiert er im 125. Jubiläumsjahr der Narrhalla den Münchner Fasching. Den Rathausschlüssel hat er bereits überreicht bekommen. Gebraucht hätte er ihn nicht, denn der Prinz heißt im normalen Leben Sebastian Kriesel und er arbeitet im Münchner Rathaus. Außerdem ist er Vorsitzender des Aubinger Bezirksausschusses. Aubing ist übrigens eine richtige Prinzenschmiede. "Wir hatten in den letzten vier Jahren eine Prinzessin und einen weiteren Prinzen aus Aubing", verriet Kriesel.
Wer Sebastian I. und seine Faschingsprinzessin Janina I. "live" in Aubing erleben möchte, hat an folgenden Terminen die Möglichkeit: Seniorenfasching, Katholisches Pfarramt St. Lukas, Aubinger Straße 63, 1. Februar, 14.30 Uhr; Forum am Westkreuz, Friedrichshafener Straße 17, 3. Februar, 14 Uhr; VdK Aubing, Limesstraße 63, 3. Februar, 15.30 Uhr; Höffner Freiham, Ludwig-Koch-Straße 3, 3. Februar, 17.30 Uhr.
Termine für die Aubinger
Für Aubing ist es eine große Ehre, dass ihr Bezirksausschussvorsitzender heuer den Münchner Fasching repräsentiert. Sebastian Kriesel war sogar schon bei der Bundeskanzlerin in Berlin, auf einer Faschingssitzung in Köln, in Wuppertal, aber er hat auch einige Termine für seine Aubinger reserviert. Den Münchner Wochenanzeigern berichtete er über sein Leben als Faschingsprinz:
Wieviele Auftritte haben Sie bereits als Faschingsprinz absolviert?
Sebastian I.: Seit der Ernennung als offizieller Faschingsprinz der Landeshauptstadt München, am 11.11.2017 habe ich circa 100 Termine absolviert. Rund so viele kommen aber noch auf uns bis zum Kehraus zu.
Wo treten Sie überall auf?
Sebastian I.: Wir sind nicht nur in den großen Ballsälen dieser Stadt unterwegs. Wir besuchen auch Kindergärten, Schulen, sowie Behinderten- und Senioreneinrichtungen. Wir möchten zu den Menschen kommen, die oft selbst nicht am Fasching teilhaben können.
Wie halten Sie sich bei diesem anstrengendem Pensum fit?
Sebastian I.: Ich versuche mich einigermaßen gesund zu ernähren. Das klappt mit dem Frühstück eigentlich immer, dann wird es schwieriger... Ich trinke zwischendrin oft heißes Wasser mit Ingwer und Zitrone, das gibt mir wieder einen Vitaminschub.
Wie gelingt Ihnen die Doppelbelastung zwischen Beruf und Fasching?
Sebastian I.: Es ist nur möglich, da wir dieses Jahr einen sehr kurzen Fasching haben. Gerade zum Schluss hin ist es ein Balance-Akt. Natürlich geht der Beruf weiter. Hier habe ich ganz tolle Kolleginnen und Kollegen im Team die mich unterstützen und mir in dieser Zeit sehr viel abnehmen. Auch im Bezirksausschuss geht die Arbeit weiter. Das Alltagsgeschäft kriege ich hin. Nur kann ich gerade jetzt im Faschingsendspurt nicht alle Termine wahrnehmen. Und das Privatleben darf ja auch nicht zu kurz kommen. Aber es ist alles gut organisiert.
Können Sie uns eine lustige Begebenheit erzählen?
Sebastian I.: An diesem Wochenende war der Pumuckl-Kinderball. Über 800 Gäste im Ballsaal. Ganz viele Prinzessinnen, aber keine Prinzen. Auf die Frage des moderierenden Pumuckls, wer denn zuerst sprechen soll, "die Prinzessin oder der Prinz?" kam bei "die Prinzessin" tosender Applaus, aber beim "Prinz" herrschte absolute Stille.
Welcher Auftritt ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
Sebastian I.: Es sind die vielen kleine Erlebnisse, die man im Umgang mit den Menschen hat: Die dankbare ältere Dame am Seniorennachmittag, die Kinder, die um Autogrammkarten bitten und die Menschen in Heimen, die sonst keine Möglichkeit haben, am Fasching dabei zu sein. Viele haben so ein Leuchten in den Augen. Da weiß man, wofür man es macht.
Haben Sie interessante Menschen kennengelernt?
Sebastian I.: Ein Höhepunkt war unser Besuch im Bundeskanzleramt in Berlin. Die Münchner Faschingsgesellschaft Narrhalla feierte ihr 125-jähriges Jubiläum. Wir durften daher in diesem Jahr beim jährlichen Empfang der Bundeskanzlerin für die Karnevalsgesellschaften das Bundesland Bayern vertreten. Eine große Ehre für uns. Frau Dr. Merkel ist wirklich eine sehr beeindruckende Frau. Ich konnte mich kurz mit ihr persönlich sprechen und bin nun ein noch größerer Fan von ihr.
Was machen Sie am Aschermittwoch?
Sebastian I.: Ausschlafen. Und dann geht es traditionell zum Geldbeutelwaschen im Fischbrunnen auf dem Marienplatz. Und Abends zum Fischessen.... Ja, das sind doch wieder einige Termine an dem Tag.
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