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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Toiletten nach japanischem Vorbild
Stadtratsantrag für kinderfreundliche Toiletten
„Die Münchner Partnerstadt Sapporo ist uns in puncto Kinderfreundlichkeit im öffentlichen Raum um einiges voraus“, dieser Ansicht sind die Stadträtinnen Dr. Evelyne Menges, Kristina Frank und Alexandra Gaßmann. Kinderfreundlichkeit betrifft auch die Ausstattung öffentlicher WCs, wobei die Anlagen in München jenen aus Japan deutlich nachstünden. Gemeinsam stellen die Stadträtinnen daher gleich drei Anträge, die das Augenmerk auf kinderfreundliche Toiletten lenken. In Kindersitzen, Kinderwagen-Parkplätzen und kleinen Kindertoiletten sehen die Politikerinnen den Fortschritt.
Nach japanischem Vorbild
Wohin mit dem Nachwuchs, wenn man selbst auf die Toilette muss und eine der öffentlichen WC-Anlagen nutzt? Die Japaner haben dafür längst praktische Lösungen gefunden. CSU-Stadträtin Evelyne Menges lernte diese jüngst kennen: „Frau Frank und ich waren anlässlich 45 Jahre Städtepartnerschaft Sapporo dort. Dabei sind mir die Kindersitze in den – im Übrigen sehr sauberen – Toiletten aufgefallen.“ Kinderstühle, die entweder zur Verfügung gestellt, oder aber direkt fest in den öffentlichen WC-Kabinen installiert sind, könnten künftig auch München kinderfreundlicher machen. Ihren Antrag begründen die CSU-Stadträtinnen so: „In den meisten Toiletten findet kein Kinderwagen Platz, weshalb Kleinkinder getragen werden müssen. Möchte man selbst die Toilette benutzen, steht man vor einem Problem: Das Absetzen der Kinder auf dem Boden ist auf öffentlichen Toiletten mitunter sehr unhygienisch. Kinderstühle oder ähnliche Sitzvorrichtungen ermöglichen ein kurzes Absetzen der Kleinkinder.“
Antrag zugestellt
Kinder-, vor allem aber elternfreundlich sind die Ideen der Stadträtinnen. Entlastung und mehr Bequemlichkeit für die Erziehungsberechtigten könnte auch eine zweite Idee der Stadträtinnen bringen: In einem weiteren Antrag fordern sie, dass Möglichkeiten zum sicheren Abstellen von Kinderwägen geschaffen werden. Ausreichend große Familienkabinen etwa, um die Kinderwägen mitnehmen zu können, oder eine Art Kinderwagen-Parkplatz vor der Toilette seien ihrer Ansicht sinnvoll. Mit einem dritten Papier fordern die CSU-Stadträtinnen schließlich, dass die Planung künftiger Toilettenanlagen Kinderwaschbecken und -toiletten berücksichtigt.
Die drei Anträge sind nun dem Referat für Arbeit und Wirtschaft zugestellt. Für die derzeit laufenden Sanierungspläne, im Rahmen derer 36 WC-Anlagen stadtweit instandgesetzt werden, kommt der Antrag zu spät. Ob die Ideen der Stadträtinnen bei künftigen Planungen Berücksichtigung finden, bleibt abzuwerten.
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