„Besonderes Problem“
Bezirksausschuss fordert weitere Toilette im Grünwaldpark
Der Vorschlag des Bezirksausschusses Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) im Grünwaldpark, zumindest auf Höhe des Hubertusbrunnen, eine weitere mobile Toilette aufzustellen, findet in der Stadtverwaltung beziehungsweise der zuständigen Bayerischen Verwaltung der Schlösser und Seen keinen Anklang. „Eine Aufstellung auf der Fläche um den Hubertusbrunnen, welche Teil des geschützten Ensembles ‚Nymphenburg. Schloss Nymphenburg mit Park, Schlossrondell und Kanälen‘ ist, kommt für uns aus denkmalpflegerischer Sicht nicht in Frage, hier gibt es unauffälligere Standorte, die das Ensemble nicht stören“, erklärt die Bayerische Schlösser- und Seenverwaltung.
Man bitte auch zu beachten, dass es in der Vergangenheit massive Probleme zwischen den Anliegern und einer großen Anzahl an nächtlichen Besuchern der Gerner Brücke gegeben habe, ergänzt das Baureferat (Gartenbau). „Wir möchten diese massive Nutzung im Bereich des Kanals nicht noch attraktiver machen und den Konflikt dadurch zusätzlich verschärfen.“
Eine mobile Toilette steht bereits
Für den Grünwaldpark ist eine mobile Toilette vorgesehen, die bereits seit Ende März im zentralen Bereich der Grünanlage aufgestellt ist. Für weitere mobile Toiletten, die vom BA 9 aufgrund der Corona-Pandemie gefordert werden, stehen laut Baureferat (Gartenbau) leider keine Mittel zur Verfügung. „Eine mobile Toilette kostet bei täglicher Reinigung zirka 2400 Euro im Monat“, erklärt Florian Hochstätter, Leiter der Hauptabteilung Gartenbau. „Sollte der Bezirksausschuss 9 weitere mobile Toiletten aus dem Stadtbezirksbudget finanzieren wollen, bitten wir um entsprechende Mitteilung, so dass wir die Aufstellung veranlassen können.“
Hinweisschilder
Von Seiten des Lokalparlaments geht man davon aus, dass es Aufgabe des Baureferats sei, mobile Toiletten in ausreichendem Umfang aufzustellen. Das Gremium verweist in diesem Zusammenhang auf einen Bericht von AKIM, das Allparteiliche Konfliktmanagement in München, in dem die besondere Bedeutung des Problems des wilden Urinierens hervorgehoben werde. Man bitte nochmal darum, mobile Toiletten in ausreichendem Umfang aufzustellen und auch Hinweisschilder zu errichten, die das Auffinden der Toiletten erleichtern sollen, erklärt der BA 9 in einem Schreiben an das Baureferat.
„Deutliche Verbesserung“
Der BA hatte im Dezember vergangenen Jahres einen Antrag der SPD-Fraktion beschlossen, in dem die Installation einer Toilettenanlage im Grünwaldpark gefordert wurde. „Der Grünwaldpark sowie der angrenzende Abschnitt des Nymphenburger Kanals bieten einen attraktiven Treffpunkt für die Bewohnerinnen und Bewohner des Viertels und Besucherinnen und Besucher“, erklärte Antragsinitiatorin Seija Knorr-Köning. Bezugnehmend auf eine Sitzungsvorlage, mit der der Stadtrat der Landeshauptstadt im Mai 2019 eine signifikante Erhöhung der Toilettenanlagen in Grünanlagen und an Spielplätzen beschlossen habe, „fordern wir nun die Umsetzung im Grünwaldpark. Auch für die Taxifahrerinnen und Taxifahrer, welche in der Waisenhausstraße vor der Ecke zur Sankt-Galler-Straße oftmals mit längeren Wartezeiten am Taxistand stehen, wären Toiletten eine Verbesserung.
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