Mehr Geld für Kultur
Eigene Veranstaltungen: Bezirksausschuss Laim wünscht Erhöhung auf zehn Prozent
Ein Budget von 149.000 Euro steht dem Bezirksausschuss Laim (BA 25) für das Jahr 2019 zur Verfügung. Hinzu kommen noch „Restmittel aus dem Vorjahr“, welche der BA 25 noch in diesem Jahr verwenden darf. Aktuell (nach Abzug der bereits im Januar und Februar ausgegeben Beträge) bleiben dem BA Laim nach Angaben des zuständigen Direktoriums damit 227.431,62 Euro. Trotz dieser Summe sieht sich das Lokalparlament nicht in der Lage, einen Empfang für die ehrenamtlich Tätigen aus dem Stadtbezirk zu finanzieren, wie dies in anderen Stadtvierteln wie etwa an der Schwanthalerhöhe schon längst üblich ist. Das Problem: Aus dem gesamten Stadtbezirksbudget stehen dem Gremium lediglich sechs Prozent (bzw. acht Prozent in Jubiläumsjahren) für eigene Veranstaltungen zur Verfügung. Der Löwenanteil davon ist für das Musikfestival „Internale“ verplant. Der Unterausschuss für Kultur im Laimer BA will nun, dass der BA mehr Geld für Kultur verwenden darf und fordert, dass der Anteilssatz für eigene Veranstaltungen auf zehnt Prozent erhöht wird.
75 Prozent gehen an die „Internale“
„Stadtbezirksbudget“ heißt der Topf inzwischen, aus dem der BA Laim Gelder schöpft. Damit werden unter anderem Projekte ortsansässiger Vereine und Verbände bezuschusst sowie Bürgerprojekte, die im Programm „Bürgerinnen und Bürger gestalten ihr Stadt“ laufen. Aber auch eigene Veranstaltungen bezahlt der BA aus diesem Budget, das sich für alle 25 Stadtbezirke nach der Zahl ihrer Einwohner bemisst. Vor sieben Jahren begründete der BA Laim die „Internale“, das Festival der akustischen Musik. Ohne die Grundfinanzierung des BAs wäre das Festival nicht entstanden und die Stadtteilbewohner wären um einen ihrer kulturellen Höhepunkte im Veranstaltungskalender ärmer. Immer noch bezuschusst der BA das Festival und hält es so am Leben. 6.000 Euro sind dafür geplant, obwohl Musiker und Organisatoren mit schmalem Honorar arbeiten. Etwa 75 Prozent des Budgetanteils für eigene Veranstaltungen frisst die Veranstaltung damit auf. Wenig bleibt noch für die Finanzierung etwa der Stadtteilrallye für Jung und Alt oder die Adventskonzerte, die der BA alljährlich den Stadtteilbewohnern kostenlos bietet. Andere mögliche Veranstaltungen fallen ganz aus der Finanzplanung. Dass der „Internale“ der Vorzug gegeben wird, kritisiert Jutta Hofbauer (Die Grünen): „Wir sollten überlegen, ob wir mal etwas anderes als die ,Internale' finanzieren. Die ,Internale' 2020 sollte im Plenum neu diskutiert werden.“
Neue Finanzierungsmöglichkeiten prüfen
An der „Internalen“ will der Kulturausschuss aber festhalten: „Der Unterausschuss hat überlegt, wie die „Internale“ trotzdem finanziert werden kann, ohne eine Bremse für andere Veranstaltungen zu sein“, erklärt Alexander Schöttl (CSU). Auch wolle man prüfen, ob es eine andere Finanzierungsmöglichkeit gäbe. Mehr Sponsoren wären denkbar oder eine Kulturförderung von der Stadt – das Interim (geführt vom Bürgertreff Laim e.V.), wo die „Internale“ stattfindet, müsste diese beantragen.
Im Antrag, den der Kulturausschuss auf Initiative seiner Vorsitzenden Margit Meier (SPD) vorlegt, heißt es, Laim gehöre nicht zu den Stadtteilen, in denen mehrere kulturelle Institutionen oder Vereine für ein reiches kulturelles Angebot sorgen könnten. In eigener Regie versuche der BA Laim daher für die Stadtteilbewohner etwas zu schaffen. „Wenn anderweitig wenig angeboten wird und der BA dies kompensieren will, dann kann der jetzige Anteil keinesfalls reichen“, so die Begründung für die Erhöhung des Anteilssatzes. Einstimmig entschied der BA Laim, die Forderung des Kulturausschusses nach mehr Budget mitzutragen.
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