Asphalt statt Hügelwiese
Wann wird der Pausenhof der Camerloher-Schule schöner?
Auf dem großen Schulgelände der Grundschule in der Camerloherstraße 110 ist es derzeit eng. Grundschüler, Hort- und Mittagsbetreuungskinder, zudem noch die Kindergartenkinder aus der Hogenbergstraße, die hier vorübergehend untergebracht sind – sie alle teilen sich einen Pausenhof. Denn viel mehr Freiflächen zum Draußen spielen und Toben sind nicht mehr übrig. Vor allem das Grün ist neuen Baustellen und Beton gewichen. Durch den Bau des notwendigen Pavillons, der ab dem kommenden Schuljahr im September 2016 in Betrieb genommen wird, ist demnächst auch die sogenannte Hügelwiese nun zugebaut, die vor allem den rund 170 Kindern der Mittagsbetreuung „Camerloher Kids“ zur Verfügung stand. Die Camerloher Kids hatten daher beim Referat für Bildung und Sport auf eine Ausgleichsfläche oder zumindest auf die Aufwertung des asphaltierten Pausenhofs gedrängt. Das Amt hatte daraufhin zwar neue Spielgeräte und eine Umgestaltung des Pausenhofes zugesagt, bisher jedoch noch keines der Versprechen erfüllt.
„Es ist zum Verzweifeln“
„Natürlich ist den Versprechungen des Schulreferates, Spielgeräte für den Pausenhof anzuschaffen, bis jetzt nichts gefolgt. Die Kinder spielen auf dem Schulhof und stehen zu Zwanzigst, um eine vorhandene Tischtennisplatte herum, die anderen gehen gar nicht mehr raus. Denn was sollen sie auch draußen tun?“, sagt Gaby Meier, Leiterin der Mittagsbetreuung Camerloher Kids e.V.. „Die Hügelwiese, also der Spielbereich von 170 Mittagsbetreuungskindern, ist derzeit ausgebaggert und Baustelle. Unser Gartenhaus mussten wir abreißen, da das Schulreferat nicht in der Lage war, einen Platz für dieses Gartenhaus auf dem großen Gelände ausfindig zu machen. Die Schule hat uns nun vorübergehend einen Container für unsere Gartenmöbel und Spielsachen zur Verfügung gestellt.“
Im Sommer letzten Jahres fand ein Ortstermin an der Schule statt, bei dem Vertreter sowohl der Mittagsbetreuung als auch des Bezirksausschusses (BA) Laim, der Schule sowie des Referats für Bildung und Sport teilnahmen. Damals hatte man sich darauf geeinigt, dass neue Spielgeräte aufgebaut und Teile des betonierten Pausenhofs spiel- und kindgerecht hergerichtet werden. Innerhalb kürzester Zeit musste die Mittagsbetreuung ihre Wünsche mitteilen, damit die Planungen weitergehen konnten. Das Referat für Bildung und Sport scheint sich nun jedoch mit der Umsetzung Zeit zu lassen. „Das Schulreferat verlangt von uns schnelle Entscheidungen, schnelles Handeln, aber selbst sitzt es alles aus, und ist ja auch immer am längeren Hebel. Es ist zum Verzweifeln!“, klagt Gaby Meier. Auf Initiative der Grünen im Laimer BA, setzten sich nun die Politiker aus dem Stadtteil für die Mittagsbetreuung ein und fordern das zuständige Referat zum Handeln auf.
Bezirksausschuss setzt sich ein
„Von der Euphorie, die wir im Sommer hatten, ist wenig übrig geblieben. Vom Referat für Bildung und Sport gibt es keine Auskunft darüber, welche Spielgeräte kommen sollen und wann“, erklärt Grünen-Fraktionsvorsitzender Ingo Westcombe-Benn aus dem Laimer BA. Die Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen stellte nun einen Antrag und fordert das Referat dazu auf, die geplanten Maßnahmen für das Schulgelände – die eigentlich kurzfristig umgesetzt werden sollten – offen zu legen. Einstimmig trägt der Laimer BA Fraktionen übergreifend den Antrag der Grünen mit. Sowohl über die zugesagten Spielgeräte als auch über eine etwaige Pausenhof-Umgestaltung fordern die Politiker Auskunft. Das Referat für Bildung und Sport hält sich mit Auskünften zur Planung bis dato jedoch bedeckt. Auf die Anfrage der Münchner Wochenanzeiger erklärt das Referat, dass viele Faktoren bei der Planung für das Gelände an der Camerloherstraße 110 unter einen Hut zu bringen seien. Einen Termin für die Errichtung der Spielgeräte könne man noch nicht nennen. Welche Maßnahmen zur Umgestaltung des Pausenhofes vorgesehen sind, bleibt unklar.
Die Mittagebetreuung wird sich nun weiterhin für einen angemessenen Außenspielbereich für die Kinder einsetzen. „Wenn nicht bald sichtbare Verbesserungen für die Kinder passieren, werden wir uns wieder an den Stadtrat und an den Oberbürgermeister wenden“, erklärt Gaby Meier.
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