Schadstoffbelastung für Schüler
Die Mensa wird voraussichtlich bis Mai saniert
Der Speisesaal des Mensagebäudes in der Pfarrer-Grimm-Straße muss schon nach vier Jahren saniert werden. Der Grund: bei der Herstellung der im Boden verarbeiteten Dämmplatten wurde das Gas 2-Chlorproban verwendet. Dies hat Ursula Oberhuber von der Landeshauptstadt München auf Anfrage des Werbe-Spiegels bestätigt. „Aufgrund neuer Richtwerte, die seit Herbst 2012 gelten, haben wir in den Schulen und Kindergärten geprüft, ob solche Platten eingebaut wurden“, erklärt die Sprecherin des Referats für Bildung und Sport. „Durch Raumluftmessungen hat sich herausgestellt, dass in der Mensa des Louise-Schroeder-Gymnasiums eine erhöhte Konzentration von 2-Chlorproban vorhanden war.“ Das Verwenden der besagten Dämmplatten sei bis dahin zulässig gewesen.
Reizung der Atemwege
Bei einer erhöhten Konzentration des Gases 2-Chlorproban kann es zu einer Reizung der Atemwege kommen. „Die Schüler haben aber keine Schäden erlitten“, sagt Oberhuber. Die Platten werden nun ausgetauscht. „Seit gut zwei Wochen laufen die Arbeiten. Wir rechnen damit, dass die Mensa ab Mai wieder benutzt werden kann.“ Während der Bauphase bekommen die Schüler ihr Mittagessen in der Aula des Louise-Schroder-Gymnasiums. „Das klappt ganz gut. Nach Aussage der Schule und des Caterers hat die Zahl der bestellten Essen nicht nachgelassen“, so Oberhuber weiter.
Auf das Thema aufmerksam wurde die Landeshauptstadt München nach Angaben der Sprecherin des Referats für Bildung und Sport unter anderem auch, weil es in Schulen und Kindergärten anderer Städten Probleme mit besagten Dämmplatten gab. „Dort haben wir mitbekommen, dass die Platten ausgetauscht werden mussten. Deshalb haben wir uns schon sehr früh mit der Problematik auseinandergesetzt“, betont Oberhuber.
Kosten von zirka 400.000 Euro
Bevor der Betrieb im Speisesaal der Mensa wieder aufgenommen wird, soll es noch einmal ausführliche Messungen geben. „Erst wenn die Werte wieder im normalen Bereich sind, wird die Mensa wieder eröffnet“, so Oberhuber. Die Kosten der Sanierung belaufen sich nach Angabe des Baureferats auf zirka 400.000 Euro.
Mit der vorhandenen Problematik beschäftigt sich auch die Stadtratsanfrage von Josef Schmid und Mechthilde Wittmann. Die umfangreichen Maßnahmen, angefangen vom Ausbau der vermutlich für die Schadstoffbelastung ursächlichen Bodenplatten, gegebenenfalls dem Einbau einer Lüftungsanlage, diversen Messungen der Raumluft und dem Wiedereinbau des Bodens, seien für alle Beteiligten eine große Belastung, erklären die beiden CSU-Politiker. Außerdem müsse sichergestellt werden, dass es nicht in weiteren Schulen zu gesundheitsgefährdenden Schadstoffbelastungen kommt.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH