"Zwei Poeten der Gefahr" setzten einen Meilenstein
Tafel an Bergsteigerbrüder Franz und Toni Schmid enthüllt
"Da trafen ungewöhnliche Menschen auf eine ungewöhnliche Zeit", beschrieb Rudolf Erlacher die Brüder Franz und Toni Schmid. Die beiden bestiegen 1931 als Erste das Matterhorn über die schwierige Nordwand. Rudolf Erlacher, Vize-Präsident des Deutschen Alpenvereins, enthüllte genau 85 Jahre später mit MdL Florian von Brunn und Gabi Duschl von der Sendlinger Kulturschmiede eine Gedenktafel. Diese wurde an dem alten Wohnhaus der Bergsteigerbrüder in der Daiserstr. 50 angebracht.
Die zwei Sendlinger sammelten ihre ersten Klettererfahrungen an Georgenstein, im Klettergarten in Buchenhain und im Bayerischen Wald, bevor sie sich an einen der drei Giganten der Alpen trauten. Trotz der schwierigen Wetterbedingungen bezwangen die Zwei den Berg, innerhalb des 31. Juli und des 1. August 1931. "Die Gebrüder Schmid sind uns im Gedächtnis geblieben, weil sie als Poeten der Gefahr überlebt haben", hob Rudolf Erlacher den Erfolg der beiden hervor. Für diese Leistung wurden die Bergsteiger damals mit vielen Ehrungen überhäuft: 1932 wurden ihnen dafür vom IOC der "Prix olympique d’alpinisme" zugesprochen. Diese Auszeichnung erlebte Toni Schmid nicht mehr, da er im selben Jahr beim Klettern tödlich verunglückt war. Franz Schmid dagegen "hat es geschafft, ein extremer und alter Bergsteiger zu werden", so Florian von Brunn. Als Schmid 1992 starb, hatte er über 2.000 Gipfel erklommen.
Bei einer Ausstellung des Alpenvereins waren die beiden Kletterbrüder noch als Giesinger benannt worden. Recherchen, die Florian von Brunn (er ist selbst begeisterter Kletterer) angestoßen hatte, führten indes nach Sendling und ergaben, dass die Schmids lange in dem Haus an der Daiserstraße gewohnt hatten.
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