Erinnerung an erste Flüchtlingskirche
Gedenktafel in der Gerberau: Heimatmuseum Karlsfeld bittet Bezirksausschuss Allach-Untermenzing um Unterstützung
Das Heimatmuseum Karlsfeld und der Pfarrverband St. Josef Karlsfeld bitten um die Errichtung einer Gedenktafel zur Erinnerung an die erste Flüchtlingskirche Bayerns, St. Josef, die vor genau 70 Jahren inmitten der damaligen BMW-Wohnsiedlung, der heutigen Gerberau, errichtet wurde. „Von 1949 bis 1967 stand die Flüchtlingskirche St. Josef auf dem Platz der ehemaligen Baracke 13 der BMW-Wohnsiedlung“, heißt es in einem Schreiben an den Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23). Erst 1957 habe die gesamte Anlage den offiziellen Namen „Gerberau“ bekommen.
Die Gerberau gehöre politisch zu Allach-Untermenzing und kirchlich zum Pfarrverband St. Josef Karlsfeld. „Im Umfeld der dortigen neuen Wohnquartiere leben noch immer einige Bewohner aus der damaligen Zeit, für die die Erinnerung an die Situation in der Nachkriegszeit wichtig ist.“ Ebenso sollte aus Sicht des Heimatmuseums für die neuen Bewohner eine Erinnerungskultur an die Vertriebenen und Flüchtlinge der damaligen Zeit geschaffen werden, bevor dann 1957 MAN das Werk mit den Arbeitsplätzen und samt Wohnsiedlung übernommen habe.
Als Platz für die Gedenktafel halte man aus Sicht des Heimatmuseums Karlsfeld den Übergang zwischen den Straßennamen Gerberau und Paula-H.-Weinheimer-Weg für geeignet. „Ich gehe davon aus, dass wir eine behördliche Genehmigung für die Gedenktafel benötigen“, erklärte Rossi Rubröder vom Heimatmuseum Karlsfeld auf der jüngsten Sitzung des BA 23. „Finanziell ist es mit keinen Kosten verbunden. Das machen wir. Es geht nur darum, ob wir die Tafel aufstellen dürfen.“
Der BA 23 unterstützt das Anliegen einstimmig. „Wir fragen bei der Stadt München an, ob man ein solches Schild an dieser Stelle aufstellen kann oder ob gegebenenfalls ein Antrag nötig ist“, sagte CSU-Stadträtin Heike Kainz, die Vorsitzende des Lokalparlaments.
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