"Stets schnell und sicher"
Bezirksausschuss will radlgerechten Umbau der Plinganserstraße
"Das Kreisverwaltungsreferat wird gebeten, zwischen Harras und Dudenstraße die Stellplätze auf westlicher Seite der Plinganserstraße aufzulösen und stattdessen den Radfahrstreifen vom Harras durchgängig bis zur Dudenstraße zu markieren", so der Sendlinger Bezirksausschuss (BA 6) in seinem Antrag "Radentscheid-konformer Umbau der Plinganserstraße zwischen Harras und Dudenstraße sofort angehen", den der BA 6 im Sommer stellte. Nun hat der Bezirksausschuss eine Antwort vom Baureferat erhalten.
"Nicht wirtschaftlich und wenig sinnvoll"
Das Baureferat kommt der Forderung des BA 6 nicht nach: "Das Referat für Stadtplanung und Bauordnung sowie das Kreisverwaltungsreferat erachten auf Grund der absehbaren Umsetzung der radentscheid-konformen Umprofilierung der Plinganserstraße die Markierung eines Radfahrstreifens als nicht wirtschaftlich und wenig sinnvoll." Zudem wurde die beschlossene Variante 3 gemäß den Vorgaben aus dem Radentscheid bereits überarbeitet und durch das Referat für Stadtplanung und Bauordnung erneut bewertet, sodass aktuell die Entwurfsplanung durch das Baureferat erstellt und mit den beteiligten Dienststellen abgestimmt werde, so das Baureferat weiter. "Der grundsätzlichen Intention Ihres Antrages, der Ausarbeitung einer Radentscheid-konformen Variante, wird entsprochen. Auf Grund der absehbaren Zeit bis zu einer baulichen Umsetzung der Maßnahme erachten auch wir die von Ihnen geforderte Übergangslösung mit einem Radfahrstreifen allerdings nicht als sinnvoll."
Sichere Radwege
Der Antrag "Radentscheid-konformer Umbau der Plinganserstraße zwischen Harras und Dudenstraße sofort angehen" des Bezirksausschusses an das Baureferat bittet darum, statt der vom Stadtrat beschlossenen Variante 3 nun doch eine andere Variante umzusetzten. Insgesamt standen fünf Varianten zur Auswahl. Denn mit dem Radentscheid in der Landeshauptstadt haben sich die vorgegebenen Breiten für Radwege geändert. "Die von der Verwaltung vorgeschlagene Variante 2 und die anschließend vom Stadtrat beschlossene Variante 3 können vom Baureferat nicht umgesetzt werden. Beide Varianten erfüllen nicht die vom Radentscheid geforderten und vom Stadtrat übernommenen Regelbreiten für neue Radwege", so der BA 6. Weiter Begründet der Bezirksausschuss seinen Antrag mit der unkomfortablen und im höchsten Grade unsicheren Situation für Fußgänger und Radfahrer. "Zudem handelt es sich hierbei um einen Lückenschluss der ansonsten gut ausgebauten Radinfrastruktur in Richtung Süden. Die Förderung des Radverkehrs zur Vermeidung von Stau und Abgasen kann nur funktionieren, wenn Radfahrende stets schnell und sicher an ihr Ziel kommen können."
Hintergrund
Im Jahr 2019 wählte der Stadtrat eine aus fünf vorgeschlagenen Möglichkeiten aus, wie die Plinganserstraße zwischen Harras und Dudenstraße gestaltet werden könne, um eine Lösung zur Entschärfung der bestehenden Verkehrsproblematik in der Plinganserstraße zu ermöglichen. Die unter Variante 3 ausgewählte Umbaumaßnahme sah damals u.a. drei Fahrspuren (zwei stadtauswärts) und eine Busspur vor. "In dieser Variante stehen in Richtung Norden (stadteinwärts) eine Fahrspur und eine Busspur zur Verfügung. Die Busspur geht vor dem Harras in die Linksabbiegespur über. In Richtung Süden (stadtauswärts) stehen durchgehend zwei Fahrspuren zur Verfügung. Dadurch ergibt sich eine verbesserte Verkehrssituation, da südlich des Harras keine Verflechtungsvorgänge von zwei auf eine Fahrspur mehr erforderlich sind und die Linienbusse ungehindert aus der Bushaltestelle ausfahren können, ohne sich in den fließenden Verkehr einfädeln zu müssen", so das Referat für Stadtplanung und Bauordnung im Beschluss des Ausschusses für Stadtplanung und Bauordnung vom 6. Februar 2019. Zudem könnten bei der Umsetzung der Variante 3 mit etwa zwölf bis 13 Autostellplätzen gerechnet werden.
Wann die überarbeiteten Umbaumaßnahmen starten und welche Änderungen an der Variante 3 vorgenommen werden, kann das Baureferat derzeit nicht sagen. Aktuell erstelle es die Entwurfsplanung. "Anschließend wird die Entwurfsplanung mit dem Bezirksausschuss abgestimmt und dem Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt. Danach können fundierte Aussagen zu den Planungsinhalten und Zeitabläufen getroffen werden.
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