Mehr Raum, mehr Zeit
Tatz-Nachbarschaftstreff zieht mit kleiner „Kunstwanderung“ in alte ASZ-Räume
Die Wände sind gestrichen, die Kaffeemaschine steht – und das bedeutet: f reie Bahn für den Tat - Nachbarschafstreff vom Feierwerk. A nfang . Juli hat te das Team rund um Tatz-Leit erin Sylvie enkner die Schlüssel für die alten ASZ- Räume in der Badgasteiner Straße 5 erhalten. Nach einer kleinen Renovierungsphase war es nun soweit: Mit einer feierlichen „Kunstwanderung“ trugen Mitarbeiter, Anwohner und Aktive der Tatz-Gruppen die aktuelle Ausstellung „Sendling-Westpark und mehr Welt“ von der Hinterbärenbadstraße 20 a in ihr weiteres Zuhause und symbolisierten damit den Umzug, der dank des Bezirksausschusses 7 möglich wurde.
"Wir platzten aus allen Nähten"
Seit 2015 betreibt Feierwerk e.V. in der Hinterbärenbadstraße 20 a einen Nachbarschaftstreff sowie Kinder- und Jugendtreff in zwei Räumen mit jeweils 35 Quadratmetern – viel zu wenig Platz, um allen Anforderungen gerecht werden zu können. Als das Alten- und Servicezentrum Westpark im Sommer 2017 aus den Räumen in der Badgasteiner Straße 5 in den Neubau in der Garmischer Straße umsiedelte, rückte eine Lösung des Raumproblems für das Tatz in greifbare Nähe. „Wir platzten einfach aus allen Nähten“, so Sylvie Zenkner. „Und nachdem die GWG, Vermieter der ASZ-Räume in der Badgasteiner Straße 5, ohnehin eine weitere soziale Nutzung anstrebte, kam man ins Gespräch.“ Nun steht allen Nachbarn des Viertels ein schöner, 95 qm großer Gemeinschaftsraum mit angrenzender Küche zur Verfügung.
Starthilfe vom Bezirksausschuss
Die Nachbarschaftstreffs der Stadt München sind finanziert vom Amt für Wohnen und Migration, und da eine Beschlussvorlage für den Stadtrat für eine langfristige Finanzierung nicht von heute auf morgen geht, kam der Bezirksausschuss auf die Idee, das Tatz für eine Zwischenlösung bis dahin finanziell zu unterstützen. Mit einer Summe von 15.000 Euro bezuschusst er den Nachbarschaftstreff und übernimmt damit die Kosten für Raummiete, eine kleine Erstausstattung sowie für Personal, das sich um die Raumverwaltung kümmern kann. „Damit ermöglicht er dem Nachbarschaftstreff ein halbes Jahr lang seine Arbeit in den zusätzlichen Räumen. Wir können dank dem Bezirksausschuss jetzt also sofort loslegen!“ so Zenkner.
Umzug mitsamt Bildern
Gesagt getan, und mit dem Umzug der Fotoausstellung „Sendling-Westpark und mehr Welt“ der Münchner Künstlerin Dagmar Dittrich in die zusätzlichen Räumlichkeiten ist der erste Schritt auch schon geschafft. Nach den Fotografien werden nun peu à peu die Gruppen des Tatz in die neuen Räume ziehen: Der Kreativ-Treff „Stricken & More“, die Herz-Meditation und auch das Nachbarschafts-Café sind also schon bald in der Badgasteiner Straße 5 anzutreffen. Und damit hat dann auch der in der Hinterbärenbadstraße 20 a verbleibende Kinder- und Jugendtreff endlich mehr Raum.
Wie es nach der Finanzierung des Bezirksausschusses für den Nachbarschaftstreff weitergehen wird, ist noch unklar und hängt von der Entscheidung des Stadtrats ab. „Wir haben sehnsüchtig darauf gewartet, dass wir die Räume bekommen, und dank des Bezirksausschusses wurde es auch möglich, darüber freuen wir uns sehr.“, so Ernst Wolfswinkler, Geschäftsführer des Feierwerks. „Für sechs Monate ist die Interimslösung nun gesichert und wir wünschen uns natürlich sehr, dass es dann auch weiter geht. Und da sind wir auch sehr zuversichtlich. Die Räume in der Hinterbärenbadstraße bleiben natürlich für den Kinder- und Jugendbereich erhalten, der ja auch Platz braucht. Die Kolleginnen arbeiten hier seit Beginn sehr erfolgreich und die Angebote werden toll genutzt – aber es ist eben viel zu eng.“
Löung für mehr als ein halbes Jahr?
Auch Günter Keller, Vorsitzender des Bezirksauschusses 7, ist positiv gestimmt: „Das Feierwerk war schnell zu überzeugen, als wir vom Bezirksausschuss mit der Idee kamen, die Kosten für eine Zwischennutzung von sechs Monaten mit unserem neuen Budget zu tragen. Und wir hoffen sehr, dass in der Zeit dann auch die offizielle Lösung fertig sein wird, damit die zusätzlichen Räume dann auch ein permanenter Nachbarschaftstreff sein können. Der Bedarf ist da und wir werden bei der Stadt hinterher sein, dass die Lösung dann auch so schnell wie möglich kommt.“
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