Münchner Wochenanzeiger - Hier werden Sie gelesen
2 x pro Woche mit ca. 2 Millionen Zeitungen
Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Junger Zuwachs auf dem Großmarktareal
Start-up Etepetete agiert fortan vom Großmarkt aus
Das Start-up Etepetete hat seinen Standort auf den Großmarkt in Sendling verlegt und Kühl- sowie Lagerflächen angemietet. „Nicht nur die räumlichen Gegebenheiten mit den unterschiedlichen Kühlzonen sind ideal: Der Großmarkt bietet kurze Wege und ein großes Netzwerk an Erzeugern, Lieferanten und Spediteuren. Aufgrund der zentralen Lage in München findet sich außerdem schnell gutes Personal“, erläutert Georg Lindermair, einer der Gründer und Geschäftsführer von Etepetete.
"Gemüseretter" im Einsatz
Jährlich werden 20 bis 50 Prozent der Ernte ausgemustert, weil das Obst und Gemüse nicht den Normen der Supermarktketten entspricht. Darin sahen die drei Münchner Georg Lindermair, Carsten Wille und Christopher Hallhuber eine Geschäftsidee und gründeten 2014 ihr Start-up Etepetete. Etepetete sind sie allerdings gar nicht, wenn es um krumme Gurken, knubbelige Kartoffeln oder dreibeinige Möhren geht. Im Gegenteil: Die 28-Jährigen sehen sich als Gemüseretter. Sie kaufen das Gemüse mit Schönheitsfehlern direkt bei Bio-Erzeugern ein, verpacken es in nachhaltige Kisten und versenden das frische und mindestens genauso schmackhafte Obst und Gemüse über ihren Online-Shop an umweltbewusste Kunden – ganz nach dem Motto: schlau, frisch, anders.
"Innerstädtischer Großmarkt ist wichtig"
Mehr als 250.000 Gemüse-Boxen hat das Start-up bereits gerettet und versendet – Nachfrage steigend. Wo anfangs die Gründer selbst gepackt haben, steht heute ein 40-köpfiges Team. Nicht nur personell hat sich das junge Unternehmen vergrößert. So war es naheliegend, dass sie vor rund einem Monat auf den Großmarkt umgezogen sind. „Der Einzug des Start-ups zeigt, wie wichtig ein innerstädtischer Großmarkt ist. Wir freuen uns über den frischen Wind und unterstützen gerne das engagierte Team, das die Trends Bio, Nachhaltigkeit und Digitalisierung in der Lebensmittelindustrie verbindet“, sagt Hans Buchhierl, Geschäftsführer der UGM und Sprecher der Standortinitiative „Großmarkt in Sendling. Jetzt.“.
Händler wollen in Sendling bleiben
Händler, Erzeuger und Betreiber des Großmarktes in München haben sich zur Standortinitiative „Großmarkt in Sendling. Jetzt.“ zusammengeschlossen, um sich für den baldigen Neubau einer Großmarkthalle am traditionsreichen Standort in der Schäftlarnstraße auszusprechen. Die Standortinitiative möchte durch Aufklärungskampagnen auf die Bedeutung des Großmarktes für den Stadtteil Sendling und München hinweisen. Dabei ist der Großmarkt in Sendling nicht nur regionale Vermarktungsplattform, sondern auch Integrationsmotor, Wirtschaftsfaktor und Kulturgut mit mehr als 300 Firmen und über 2.500 Arbeitsplätzen aus mehr als elf Nationen. Der Großmarkt in Sendling ist seit über einhundert Jahren Umschlagplatz zwischen Erzeugern aus südeuropäischen und anderen Ländern sowie Einzelhändlern, Hotels oder Gastronomen und ermöglicht dadurch die Vielfalt an Obst, Gemüse und Blumen.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH