"Ich habe mir keine Sorgen mehr gemacht"
Hunde als "Therapeuten" - H-TEAM zeigte Fotoausstellung
Vom 12. März bis zum 29. Mai sind im Münchner H-TEAM e.V. (Plinganserstraße 19) Fotografien von Prominenten mit ihren Hunden zu sehen. Unter anderem Annemarie Carpendale, Nina Ruge, Götz Otto, Christine Theiss, Max Tidof und Lisa Seitz, Prof. Wolfgang Flatz u.v.m. "Mit meiner Ausstellung möchte ich den engen sozialen Bezug von Mensch und Hund zeigen und das tiergestützte Projekt vom H-TEAM e.V. anschieben und unterstützen. Gerade im Umgang mit dem Hund können wir Menschen jeden Tag auf´s Neue Bewusstheit über unser Leben und die wesentlichen Dinge und Aktionen erlangen, alte Ressentiments überwinden, um wieder im Hier und Jetzt zu leben, frei von Angst und daraus resultierender Lähmung und Müdigkeit", so der Fotograf Johannes Rodach.
"Partner und Wegbegleiter"
Produziert wurden die Fotos von Sarah Bingham (styllure). Schirmherr und Aktionskünstler Prof. Wolfgang Flatz besitzt seit mehreren Jahren einen Boston Terrier. "Für mich war mein Hund besonders in der schweren Zeit nach dem Unfall eine ganz große Hilfe, ich habe mir keine Sorgen mehr gemacht, was morgen vielleicht passieren könnte. Auf den Hund gekommen bin ich schon als Kind, wo ich als Hüttenbub auf der Hochalm war. Dort waren Hunde meine Partner und Wegbegleiter", so Aktionskünstler Flatz.
Nähe und Wärme spüren
Seit 2014 wird die tiergestützte Pädagogik und Therapie mit Hund für Menschen in schwierigen Lebensumständen beim H-TEAM e.V. angeboten. Die Zielgruppe für diese Therapieform sind alte vereinsamte Menschen, die oftmals von Armut betroffen sind, mit Isolationstendenzen oder Handlungsblockaden sowie Menschen in schwierigen Lebenslagen. "In vielen Studien konnte nachgewiesen werden, dass Hunde Angst- und Spannungen mindern. Hunde eignen sich besonders für die Projektion von Gedanken und Emotionen. Durch die sprachliche und emotionale Interaktion mit dem Hund findet ein Austausch auf der Beziehungsebene statt, ein Dialog des Tuns und Reagierens. Die Begegnung mit dem Hund fördert das Gefühl des Angenommenseins, der Nähe und Wärme", so Wedigo von Wedel, Fachkraft für tiergestützte Therapie und Pädagogik beim H-TEAM e.V. Einsatzgebiete können u.a. sein: Wahrnehmungsstörungen (z.B. ADS, ADHS), psychische Störungen, Angststörungen, Depressionen, Traumata, Konzentrationsstörungen, niedriges Aktivitätsniveau, Störungen in der sozialen und emotionalen Entwicklung. Das Projekt wird über Stiftungsmittel und Spenden gefördert.
Swing und Fachvortrag
Zur Vernissage am 12. März erwarten den Besucher ein Büffet und Swing-Musik von "The Sweet Simones". Zur Vormerkung: Am 5. Mai um 19.30 Uhr gibt es ergänzend zur Ausstellung den Fachvortrag "Sozialarbeit auf den Hund gekommen?!" geben. Wedigo von Wedel referiert über die Grundlagen tiergestützter Pädagogik und erörtert Beispiele aus der Sozialarbeit mit Hund. Der Eintritt ist frei. Spenden gehen an den Sofort-Hilfe-Fonds für Münchner Bürger in Not.
Vernissage: Donnerstag, 12. März, um 19 Uhr. Dauer der Ausstellung Mo-Do 9 bis 16 Uhr und Fr 9 bis 12 Uhr (sowie nach Vereinbarung).
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