"Es gehört hier dazu!"
Großes Votum für kleine Steine
Das Kleinsteinpflaster gehört für die Sendlinger zum Bild ihres Viertels. Über eine so gepflasterte Fallstraße verließ Goethe wohl einst München, als er dem Land seiner Sehnsucht auf seiner "Italienischen Reise" per Postkutsche entgegenfieberte. In der Fallstraße ist das historische Pflaster wie an vielen anderen Sendlinger Straßen verschwunden. Nicht so in der Margaretenstraße. Die muss dringend saniert werden, große Löcher und Rillen ziehen sich durch die Straße zu Füßen der großen Stadtpfarrkirche im denkmalgeschützen Dorfkern. Dieser Sanierung, so fürchten die Sendlinger, wird das Kleinsteinpflaster vor St. Margaret zum Opfer fallen.
Doch das wollen sie verhindern: "Versuchen wir, das Kleinsteinpflaster zu halten", regte Ernst Dill (SPD) an. Das Pflaster gehöre zu dem Bild dazu, wie Sendling früher einmal aussah. Der historische Belag führe zudem dazu, dass die Autos auf der Straße langsamer fahren - ein durchaus erwünschter Nebeneffekt. Michael Kaiser (CSU) vertrat eine ähnliche Position: "Wir sollten das Kleinsteinpflaster erhalten", machte er sich für eine "Sanierung im bisherigen zustand" stark. Auch er verwies auf die denkmalgeschützten Bauten ringsum und gab zu bedenken, dass sich moderne Asphaltdecken im Sommer stärker aufheizen und weicher werden als das Pflaster. "Das Pflaster gehört zu dieser Gegend dazu", sagte Kaiser
Einstimmig forderte der Bezirksausschuss Sendling daher, bei der Sanierung der Margaretenstraße das Kleinsteinpflaster zu belassen.
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