"Abzwacken" ins Spiel gebracht
Neuer Vorschlag für eine ruhigere Meindlstraße
An der Meindlstraße wird weiter gebaut: Neben dem Sozialbürgerhaus ist bereits der Rohbau der neuen Schule zu sehen. Die kleine Straße wurde bislang gerne als Schleichweg genutzt, um den Harras zu umgehen. Seit Ende März ist Schluss damit: Zwischen Stadtbibliothek und Lindenschmitstraße wurde die Meindlstraße als "unechte Einbahnstraße" ausgeschildert. Seither darf nur noch von der Albert-Roßhaupter-Straße aus in sie eingebogen werden. Wer hingegen von St. Margaret kommt, kann am Sozialbürgerhaus nicht mehr weiter Richtung Albert-Roßhaupter-Straße, sondern wird über die Lindenschmitstraße zu Plinganserstraße / Harras geführt. Diese Regelung gilt zumindest solange wie die Bauarbeiten an der Schule dauern.
Anwohner entlasten
Der Bezirksausschuss hatte diese Regelung im Herbst vorgeschlagen, um die Anwohner zu entlasten. Tatsächlich hatte eine Verkehrszählung im Oktober ergeben, dass werktags vor allem am Nachmittag relativ viel Verkehr durch die Meindlstraße fließt - wie in ähnlichen städtischen Gebieten auch. Allerdings ist die Meindlstraße nicht nur Schulweg, sondern auch eine Fahrradstraße (auf der die Drahtesel Vorrang haben sollten), so dass das KVR der "unechten Einbahnregelung" zustimmte. Damit soll auch der Schleichverkehr unterbunden werden, dessen Quelle man in den Bauarbeiten an der Albert-Roßhaupter-Straße und den entsprechenden Einschränkungen dort sah.
Es ist ruhiger, aber ...
Die im März eingeführte Kappung des Südteils der Meindlstraße hat zu positiven und negativen Reaktionen gleichermaßen geführt, berichtete Markus Lutz (Vorsitzender des Bezirksausschusses Sendling). Davon konnte sich das Gremium bei seiner letzten SItzung selbst überzeugen: Die Bürger bedankten sich zum einen für die neue Regelung, da sie spürbar mehr Lebensqualität gebracht habe; sie baten aber zugleich um eine bessere Regelung der Zufahrt zu den eigenen Garagen. Manch einer, der bisher nur zehn Meter durch die Meindlstraße fahren musste, um zu seiner Garage zu kommen, muss nun um einmal um den ganzen Block und den oft verstopften Harras fahren.
Die Bürger klagten zudem, dass sich etliche Autofahrer nicht an die neue Regelung halten und trotz Sperre in die Meindlstraße einfahren. Dass es nun aber deutlich ruhiger in der Straße ist als zuvor, ist unbestritten.
Kappung als endgültige Lösung?
Der Bezirksausschuss sagte zu, man wolle prüfen, ob die Anwohner für ihre Garagenzufahrten eine Sonderregelung in Anspruch nehmen können. Die "Einbahnregelung" wolle man aber beibehalten. Sie ist ohnehin nur eine Übergangslösung, erinnerte Markus Lutz. Ab Sommer müsse man sich in der Meindlstraße für längere Zeit wegen der Baustellen auf weitere Einschränkungen einstellen. Erst danach sei an eine abschließende Komplettlösung für Meindl- und Albert-Roßhaupter-Straße zu denken. Eine Idee dafür hat Lutz schon: "Wir sollten überlegen, ob man die Meindlstraße von der Albert-Roßhaupter-Straße abtrennt", schlug er vor. Eine solche Kappung existiert bereits an der Karwendelstraße gegenüber. Es sei für die Anwohner sinnvoll, "Wohnstraßen möglichst vom Hauptstraßennetz abzwacken", meinte Lutz - eben auch in der Meindlstraße.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH