Kuvertfabrik wird zum Mittelpunkt
Rohbaustart im neuen Stadtquartier kupa
"Es wäre extrem schade gewesen, sie abzureißen", erklärte Roderick Rauert, Geschäftsführer des Projektentwicklers Bauwerk Development GmbH beim Rohbaustart zum neuen Stadtquartier kupa und meinte damit die alte Kuvertfabrik, die es vor einigen Jahren durch viel Engagement und einer gehörigen Portion Hartnäckigkeit von Bürgern und Bezirksausschuss als Baudenkmal in die Bayerische Denkmalliste geschafft hatte. Jetzt wird das Gebäude, das eines der frühesten Beispiele einer Eisenbetonkonstruktion in Bayern darstellt und ein wunderschönes Jugendstiltreppenhaus besitzt, zum Mittelpunkt der auf dem Areal entstehenden Neubauten.
Rauert bedankte sich ausdrücklich bei der Lokalbaukommission (LBK), die das Bauvorhaben konstruktiv begleitet und "super unterstützt" habe. "Wir schaffen Architektur, die nicht gewöhnlich ist", betonte er und prophezeite, dass sich das Projekt abheben werde und für Diskussion in der Stadt sorgen werde – für positive Diskussion im Gegensatz zu vielen anderen Bauvorhaben, wie er meinte.
Historisch und modern
Die Kuvertfabrik Pasing, die ebenfalls kurz Kupa genannt wird und dem Quartier ihren Namen gibt, wird entkernt, behutsam saniert und mit einem Aufzug ausgestattet. In dem historischen Industriebau von 1906 entstehen moderne Gewerbeflächen, das im Süden angebaute kleine Kesselhaus ist für Gastronomie vorgesehen. Bauwerk-Projektleiter Christian Schulz bezeichnete das denkmalgeschützte Gebäude als Ankerpunkt, um den herum das Quartier entwickelt werde. Bauwerk plant fünf neue Gebäude mit 175 Eigentumswohnungen, eines davon schließt zur Landberger Straße ab und soll auch Läden aufnehmen, eines ist an der Josef-Felder-Straße positioniert, die restlichen drei Neubauten gruppieren sich hinter der Kuvertfabrik. Die zwischen den bereits fertiggestellten Neubauten im Westen angelegte Promenade mit Anschluss an den Paseo wird um die Kuvertfabrik herumgeführt. "Wir holen die Bevölkerung auch ins Quartier herein", betonte Christian Schulz, der sich die Promenade als eine Verbindung von West nach Ost wünscht, die von Fußgängern und Radfahrern gut angenommen wird.
Fertigstellung bis Ende 2021
Bis Ende dieses Jahres soll die Tiefgaragendecke fertiggestellt werden, bis April 2020 wird der Bau des Wohn- und Geschäftsgebäudes an der Landsberger Straße erfolgen. Unter der Tiefgarage mit 210 Stellplätzen wird die U-Bahnröhre gegraben, daher mussten die Planungen eng mit dem Baureferat abgestimmt werden. Die Schwingungsthemen seien berücksichtigt, konstatierte Christian Schulz.
Insgesamt werden für die Baumaßnahmen circa 15.000 Kubikmeter Beton verarbeitet und rund 3.500 Tonnen Stahl verbaut. Drei Kräne mit einer Höhe bis zu 57 Meter sind im Einsatz. Ende 2021 soll das kupa-Quartier fertiggestellt sein.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH