„Wacht früher auf!“
Bauvorhaben und Verkehrsproblem in der Januar-Sitzung des Bezirksausschusses 21
Zur ersten Bürgersprechstunde des neuen Jahres beschwerte sich ein Anwohner der Haberlandstraße über die schwierigen Verkehrsbedingungen in der Straße. Endloser Berufsverkehr und Busse erschwerten das Überqueren der Straße, übrigens auch an den Zebrastreifen. „Es wird immer schlimmer“, meinte er. „Hier wird teilweise auch am Zebrastreifen überholt. Das ist für uns alle sehr gefährlich.“ Er wiederholte seine Forderung für eine Ampel. „Bitte unterstützen Sie uns“, wandte er sich an die Mitglieder des Bezirksausschusses.
Für lange Diskussionen sorgte der Grünen-Antrag, die beginnenden Bauarbeiten an der Kuvertfabrik zu stoppen, um die dortigen Kastanien zu schützen und ein Mobilitätskonzept zu installieren. Statt Fällung und Aushebung der geplanten Tiefgarage wollen die Grünen im BA eine Prüfung, inwieweit eine zweigeschossige Tiefgarage für die Kuvertfabrik und die insgesamt fünf Wohnhäuser möglich ist. Selbige Diskussion begann Bettina Vogel (Grüne) bereits in der Dezember-Sitzung. Damals beschied BA-Vorsitzender Romanus Scholz (Grüne), dass der Bauantrag grünes Licht habe. Auch Stadträtin und SPD-Fraktionssprecherin Constanze Söllner-Schaar betonte damals, dass den Bauentscheidungen schon „vor Jahren“ zugestimmt wurde.
Projekte weiterbringen, nicht blockieren
In der Januarsitzung nahm Vogel die Problematik erneut auf und forderte ein Mobilitätskonzept für das Bauvorhaben, welcher der Bauherr allerdings bereits dem BA vorgestellt hatte. „Ich muss mich sehr über die Inkonsequenz der Grünen wundern“, so Söllner-Schaar. „Das Konzept gibt es schon. Und die Baumfällungen haben wir im BA einstimmig vor zwei Jahren abgenickt. Wacht früher auf! Ihr seid viel zu spät dran.“
Dem stimmte auch CSU-Fraktionssprecher und Stadtrat Frieder Vogelsgesang zu. „Das Projekt ist uns vor zwei Jahren vorgestellt worden“, meinte er. „Damals waren wir unisono vor allem sehr froh, dass die Kuvertfabrik als Denkmal erhalten bleibt. Und wir hatten die Empfehlung ausgesprochen, die Kastanien, wenn es möglich ist, zu erhalten.“ Ein erneuter Einwurf sei deutlich zu spät und behindere die Projekte in Pasing. „Das kann es nicht sein.“ Gegen vier Stimmen der Grünen-Fraktion stimmte der BA gegen den Antrag.
Runde Tische und nächste Termine
Ausgiebig diskutierte das Gremium auch das Bauvorhaben in der Verdistraße 86. Hier geht es um einen LIDL-Bau mit Rampen für die Belieferung, Fahrradabstellplätze und Grünstreifen. Der BA bittet den Bauherrn um weitere Informationen bezüglich der Dachvarianten sowie um die Stellungnahme der Nachbarn. Im Falle des „Wildparkens“ im Pasinger Zentrum empfiehlt der BA einen Runden Tisch mit KVR, Polizei, Stadtteilmanagement und Stadtverwaltung.
Der BA will ebenfall eine Diskussionsrunde im größeren Kreis mit Vertretern der Stadt und der Arcaden einberufen, dabei soll es um die Themen U-Bahn-Anbindung der Arcaden, Brückengestaltung über die Offenbachstraße und mögliche Uhr vor den Arcaden gehen. Dies soll noch im Frühjahr geschehen.
Die nächsten BA-Sitzungen finden am 5. Februar sowie am 12. März im Großen Sitzungssaal des Bürgerzentrums Pasing, Landsberger Straße 486 statt. Beginn ist jeweils um 19 Uhr. Auch die Termine für die Bürgerversammlungen stehen schon fest: die Pasinger Versammlung findet am 28. Februar um 19 Uhr in der Aula des Bertold-Brecht-Gymnasiums, Peslmüllerstraße 6, statt. Die Obermenzinger Versammlung wird am 26. März im Pfarrsaal der Obermenzinger Pfarrkirche Leiden Christi, Passionistenweg 12, sein. Beginn ist ebenfalls 19 Uhr.
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