Im MPG geht mehr

Viele Jahrzehnte lang war die naturwissenschaftlich-technologische Fachausrichtung das Alleinstellungsmerkmal des Pasinger Max-Planck-Gymnasiums (MPG). Nun geht die Schule im kommenden September mit einem neuen Zweig an den Start: einem sprachlichen Zweig mit der Kombi Englisch-Latein-Italienisch oder Englisch-Französisch-Italienisch. Bereits jetzt können sich die heutigen Siebtklässler für die neue Fächerkombination entscheiden.

Die neue Möglichkeit wird vor allem unter den kommenden Fünftklässlern von Interesse sein. „Aber auch hier gilt, dass sich niemand von Anfang an festlegen muss“, erklärte Schulleiter Ulrich Ebert. „Der sprachliche Zweig beginnt erst in der achten Klasse. Alle unsere Sprachenkombination ermöglichen den sprachlichen Zweig – oder eben den naturwissenschaftlichen. Da gibt es keine Grenze. Jeder kann ganz in Ruhe überlegen, ob ihm eher die naturwissenschaftliche oder die sprachliche Ausbildung liegt."

Orientierung bis zur siebten Klasse

Er freue sich sehr, dass das Kultusministerium dem Schuländerungsantrag stattgegeben hat und damit die neue Ausrichtung ermöglichte. „Der Sprachenzweig wird bei uns schon lange diskutiert. Im Zuge von G9 stellte das Kultusministerium nun die Weichen für den Ausbau. Italienisch als dritte Sprache im Bunde aufzunehmen, sei eine natürliche Folge der Zusammensetzung des MPG-Kollegiums. „Wir haben bereits vier Kollegen, die Italienisch unterrichten. Der Italienisch-Unterricht steht bei uns also auf sicheren Füßen.“

Wählt jemand den Sprachenzweig, dann hat er ab der achten Klasse nach Englisch und Latein oder Englisch und Französisch Italienisch als dritte Sprache mit zunächst vier Wochenstunden. Dafür beginnt der Chemieunterricht erst in der neunten, Informatik gar erst in der Oberstufe. Für alle, die den naturwissenschaftlichen Zweig wählen, beginnt Chemie bereits in der achten und Informatik in der neunten.

Auf Sprachen muss auch der Naturwissenschaftler am MPG nicht verzichten. „Wir bieten Wahlunterricht in Italienisch und Russisch an“, so Ebert. „Für die Schulfamilie ist die Umstellung eine Herausforderung. Wir sind zwar das erste staatliche Gymnasium mit derartiger Wahlmöglichkeit. Aber Erfahrungen gibt es dennoch. Das städtische Luise-Schroeder-Gymnasium in Menzing ist ähnlich aufgestellt.“ Wichtig sei ihm, dass das Kollegium hinter der Änderung stehe. „Wir alle sehen die neue Ausrichtung als eine sehr gute und willkommene Ergänzung zum derzeitigen Schulprofil.“