"Endlich mehr Druck"
Bund prüft viergleisigen Ausbau der S4
Noch im Februar wird der Bund zusammen mit der Deutschen Bahn den viergleisigen Ausbau der S4 prüfen, teilte Landtagsabgeordneter Josef Schmid (CSU) mit. Vorausgegangen war ein Brief der CSU an Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP), der darin zur Prüfung des Gleisausbaus auf der S-Bahn-Strecke der S4 auf vier Gleise aufgefordert wird.
Derzeit wird die Strecke zweigleisig betrieben – mit Einschränkungen für den ÖPNV. Es kommt des Öfteren zu erheblichen Beeinträchtigungen auf der Strecke, da sich die S-Bahnen des öffentlichen Personennahverkehrs und die Züge des Fern- und Güterverkehrs zeitlich überschneiden. „Wir sehen gerade durch die Wachstumsprognosen, dass ein viertes Gleis unumgänglich ist. Mit dem neuen Stadtgebiet Freiham kommen rund 30.000 Menschen hinzu, zudem wächst auch Fürstenfeldbruck stetig. Wir müssen den Bürgern garantieren können, dass sie mit der S-Bahn schnell vorankommen“, so Josef Schmid.
Entlastung für Anwohner
Im August 2021 wurde der viergleisige Ausbau der Strecke S4 in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans aufgenommen. Im Rahmen des Deutschlandtakts wurden im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums 180 Schienenprojekte gemeinsam volkswirtschaftlich bewertet, darunter auch der viergleisige Ausbau zwischen Pasing und Eichenau. Das dabei erreichte Nutzen-Kosten-Verhältnis des S4-Ausbaus auf vier Gleise überschritt mit einem Wert von 1,4 den für eine Förderung notwendigen Wert von 1,0.
„Vor der Aufnahme in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans konnten wir durch das damalige Nutzen-Kosten-Verhältnis lediglich auf den dreigleisigen Ausbau setzen. Nun kann endlich mehr Druck gemacht werden, um die Anwohner, die auf die S4 angewiesen sind, zu entlasten“, sagt der Vorsitzende des Bezirksausschuss Aubing-Lochhausen-Langwied Sebastian Kriesel (CSU).
Bereits vor einem Jahr entschied sich die Bayerische Staatsministerin, Kerstin Schreyer, MdL (CSU), für eine Aufwärtskompatibilität beim dreigleisigen Ausbau. Hintergrund war eine Machbarkeitsstudie, in der zum damaligen Zeitpunkt kein viertes Gleis realisierbar war. Um dennoch größtmögliche Flexibilität bei der Konzeption des dreigleisigen Ausbaus zu gewährleisten, wurde durch die Aufwärtskompatibilität die Möglichkeit geschaffen, im Nachhinein schnell und unkompliziert ein viertes Gleis einzuziehe
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