„Nicht das Ziel einer nachhaltigen Stadtentwicklung“
Grün- und Freiflächen: Änderung bei den neuen Orientierungswerten geplant
Der Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) ist nicht damit einverstanden, dass die sogenannten Mindestversorgungswerte von 32 Quadratmeter pro Einwohner auf Orientierungswerte von nur noch 15 beziehungsweise 20 Quadratmeter halbiert werden sollen. Dies geht aus einem Schreiben des Gremiums an das Referat für Stadtplanung und Bauordnung hervor. Man sehe diese Entwicklung mit Besorgnis. „Eine Abnahme der Wohn- und Lebensqualität in München durch mangelnde Grün- und Freiflächen mit einem gleichzeitig immer höheren Nutzungsdruck auf die öffentlichen Park- und Grünflächen kann bei allem Verständnis für die dem Wohnungsmangel geschuldete Nachverdichtung nicht das Ziel einer nachhaltigen Stadtentwicklung sein“, erklären die Lokalpolitiker.
Man stelle sich die Frage, mit welchen Maßnahmen und Budgetmitteln die öffentlichen Park- und Freizeitflächen zusätzlich gefördert werden sollen und ob die Aufweichung der Mindestversorgungswerte nicht letztendlich bedeute, dass mehr Steuergelder für die Pflege, Instandsetzung und die Neuerrichtung von öffentlichen Grünflächen bereitgestellt werden müssen, um Maßnahmen zu finanzieren, die ursprünglich in der Verantwortung privater Bauherren lagen.
„Wir bitten daher um Unterrichtung, wie sich das Referat für Stadtplanung und Bauordnung diese übergeordneten Grün- und Freiraumstrukturen vorstellt.“ Des Weiteren regen die BA-Mitglieder an, die Parameter der Orientierungswerte (Quadratmeter/Einwohner) möglicherweise anders berechnen zu lassen, da bei einer zunehmend höheren beziehungsweise dichteren Bebauung mit mehr Wohneinheiten die Grün- und Freiflächenversorgung pro Einwohner automatisch abnehme.
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