Jagdrevier und Wohnquartier
Führung: Neuhausen früher und heute
Stattreisen München begibt sich am Freitag, 2. Juni, von 17 Uhr an mit Interessierten auf Tour durch Neuhausen. Treffpunkt ist an der Donnersbergerstraße / Rotkreuzplatz. Die Führung durch das Viertel dauert zirka zwei Stunden, Endpunkt ist die Herz-Jesu-Kirche an der Lachnerstraße.
Niemand kann sich heute noch vorstellen, dass Neuhausen bis ins 19. Jahrhundert hinein ein ganz und gar verschlafenes Bauerndorf mit Kirche, Friedhof und nur einer Wirtschaft war. Bemerkenswert lediglich: Der Bezirk grenzte an das damalige Jagdgebiet der Wittelsbacher. Außerdem führte der Fürstenweg zwischen Residenz und Sommerschloss an Neuhausen vorbei. Noch 1839 wohnten nur 400 Menschen im Viertel – zehn Jahre später begann der rasante Umschwung: Neuhausen wurde Boomtown, denn das wachsende München dehnte sich nach Westen aus. Der erste Bahnhof entstand auf den Fluren des Bezirks, es gab Platz für ausgedehnte Kasernenanlagen, Brauereien und eine Lokomotivfabrik.
Bodenständigkeit bewahrt
1887 pries die Zeitschrift des Neuhauser Bürger- und Hausbesitzer-Vereins die enorm günstigen Grundstücke für Häuser und Gärten – heute ist das Viertel sicher nicht mehr billig. Aber: Neuhausen hat sich eine gewissen Bodenständigkeit bewahrt. Der Bezirk hat viele Liebhaber und Fans. Hier verbinden sich alteingesessene Bürger mit jungen Kreativen, hier stehen beeindruckende Jugendstilhäuser neben renovierten Genossenschaftswohnungen, hier gibt es klassische Wirtshäuser, alternative Cafés und immer wieder neue Kneipen und Bars. Die Tour kostet 12 Euro, ermäßigt für Studenten und Rentner 10 Euro. Karten sind am Treffpunkt erhältlich. Unter www.stattreisen-muenchen.de gibt es im Internet weitere Informationen.
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