„In höchstem Maße unbefriedigend“
Bezirksausschuss setzt sich weiter für Parkplätze am Allacher Friedhof ein
Für Friedhofs- und Kirchenbesucher werden auf Höhe der Eversbuschstraße 178 sechs Kurzzeitparkplätze geschaffen. Dies geht aus einer Beschlussvorlage des Referats für Gesundheit und Umwelt (RGU) hervor, die dem Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23) in seiner jüngsten Sitzung vorlag. Grund für die Beschlussvorlage waren zwei Stadtratsanträge und eine Empfehlung der Bürgerversammlung Allach-Untermenzing, in denen für den Allacher Friedhof Parkplätze beziehungsweise ein Parkplatz westlich der Würm, der mit einer Fußgängerbrücke an den Friedhof angebunden werden soll, gefordert wurden.
Eine Brücke scheidet nach Angaben des RGU aus. „Nach Mitteilung des Wasserwirtschaftsamtes würde die Brücke beziehungsweise das Widerlager im Abflussgebiet der Würm liegen, das von Hindernissen zwingend freizuhalten ist. Eine Brücke ist somit rechtlich nicht zulässig“, heißt es in der Beschlussvorlage. Eine konstruktive Lösung mit Überbrückung der Würm, der vorgelagerten Grünflächen und der Siberstraße scheide aufgrund der baulichen Situation aus.
„Suche nach Parkplätzen ist schwierig“
Was die Parkplätze angeht, so gestalte sich die Suche nach geeigneten Flächen äußerst schwierig, wie das RGU weiter mitteilt. Nach Angaben der Polizeiinspektion Moosach (PI 44) parken die Besucher des Friedhofs und der Kirche dort ordnungsgemäß am rechten Fahrbahnrand der Eversbuschstraße, es gebe somit keinen zwingenden Handlungsbedarf. Von Seiten der Polizei begrüße man aber dennoch die Schaffung eines eigenen Parkplatzes. Die Städtischen Friedhöfe München seien mit dem Kreisverwaltungsreferat (KVR) in Kontakt getreten und haben beantragt, eine Kurzparkzone für Besucher des Friedhofs und der Kirche einzurichten. Das KVR sieht die Möglichkeit im Bereich der Eversbuschstraße 178 sechs Stellplätze zu schaffen. „Mit diesen Kurzzeitparkplätzen könnte sich die Parkplatzsituation im Bereich des Friedhofs und der Kirche deutlich verbessern.“
„Reicht hinten und vorne nicht“
Dem BA 23 geht das Ganze jedoch nicht weit genug. „Was die Stadt ausführt ist in höchstem Maße unbefriedigend. Damit soll das Thema, das uns schon seit vielen Jahren beschäftigt, beerdigt, beziehungsweise abgeschlossen werden“, betonte Heike Kainz, die Vorsitzende des Lokalparlaments. „Es soll zwar im Bereich der Eversbuschstraße 178 sechs Stellplätze geben. Die sind aber jetzt schon meistens belegt. Wir akzeptieren den Vorschlag, sind aber der Meinung, dass die Parkplätze hinten und vorne nicht reichen. Wir müssen uns weiterhin um Lösungsansätze bemühen. Es ist ohne Worte, dass man für so ein leichtes Anliegen von Seiten der Stadt keine Lösung findet.“
„Das ist ein Trick“
Auch Klaus Trapp, der die Bürgerversammlungsempfehlung abgegeben hatte, kritisiert die Pläne. „Die sechs Parkplätze zu schaffen sind doch nur ein Trick, um dann in der Eversbuschstraße direkt vor der Kirche Halteverbote einzurichten“, befürchtete Allach-Untermenzings Seniorenvertreter. „Noch kann man dort parken. Aber aufgrund der neuen Buslinie von und nach Karlsfeld gibt es Probleme, weil der Bus immer wegen der geparkten Autos warten muss.“
Im BA 23 war man sich einig darüber, dass die Kurzzeitparkplätze in besagtem Bereich in der Eversbuschstraße grundsätzlich sinnvoll sind. „Wir haben gerade das Problem, dass dort ohne Zeitbeschränkung Dauerparker stehen“, sagte Kainz. „Die Parkdauer sollte nicht mehr als zwei Stunden betragen.“ Josef Feig, ehemaliges Mitglied des Gremiums, hatte noch einen anderen Vorschlag: „Man könnte am Parkplatz des ehemaligen Allacher Sommerbades ein Schild anbringen, dass die Parkplätze für Friedhofs- und Kirchen- sowie Anlagenbesucher gedacht sind“, erklärte der Vorsitzende der Interessengemeinschaft der Allacher und Untermenzinger Vereine. „Aktuell wird der Parkplatz von Gewerbetreibenden zugeparkt. Zum Friedhof und zur Kirche ist es zwar nicht der kürzeste Weg, aber zumindest ist es die gleiche Gehwegseite. Das wäre zumindest eine Lösung, bis etwas anderes gefunden ist.“
„Zwischenlösung“
Für Trapp ist das nur „eine Zwischenlösung“, wie er betonte. „Als Seniorenbereit muss ich auch an die ältere Generation denken und der Weg vom Allacher Sommerbad zum Friedhof ist für ältere Menschen zu weit. Nördlich der Kirchenmauer gibt es im Übrigen freie Plätze, vielleicht könnte man dort zwei Behindertenparkplätze ausweisen. Das wäre eine gute Hilfe.“ Josef Wagner (CSU) schlug vor, zumindest am 31. Oktober sowie an Allerheiligen den Schulparkplatz auf der gegenüberliegenden Straßenseite für Friedhofsbesucher zu öffnen.
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