„Bis sie wieder Licht sehen“
Ehrenamtliche Krisenbegleitung bei der Stiftung „Ambulantes Kindeshospiz München“
Die Stiftung „Ambulantes Kinderhospiz München“ (AKM) bietet wieder Schulungen zur ehrenamtlichen Krisenbegleitung für den Kriseninterventionsdienst „Ruf24“ an. Die Schulung beginnt am Wochenende des 16. und 17. November und endet im März 2020. „Ruf24“ ist ein Bereich in der Stiftung AKM, der Familien stützt, deren Kind sich in einer akuten lebensbedrohlichen Situation befindet. „Wir gehen mit den Familien durch die tiefsten Täler in den dunkelsten Nächten. So lange, bis sie wieder Licht sehen“, sagt Katharina Müller, Leitung „Ruf24“.
Bei lebensbedrohlichen Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen ist vieles nicht vorherseh- und planbar. Ein Kind, das eben gerade noch gestrahlt hat, muss plötzlich auf die Intensivstation, steht am Rande des Todes. Eltern sind plötzlich so erschöpft, dass sie nicht wissen, wie es weitergehen kann. Hinzu kommen Unfälle und unerwartete Diagnosestellungen, auch in der Schwangerschaft, die Familien an den Rand ihrer Kräfte bringen. Hier ist „Ruf24“an der Seite der Familien, sieben Tage in der Woche, 24 Stunden am Tag – unabhängig von der Uhrzeit, auch sonn- und feiertags, Weihnachten oder Silvester.
Umfassende Schulung
Die Schulung zur ehrenamtlichen Krisenbegleitung besteht aus fünf Modulen (jeweils an Wochenenden) und insgesamt 80 Unterrichtseinheiten. Ziel ist es, die Ehrenamtlichen auf ihre Aufgaben umfassend vorzubereiten und ihnen die notwendige Sicherheit für diese besondere Tätigkeit zu vermitteln. Im ersten Modul der Schulung werden unter anderem die Fragen „Was ist eine Krisensituation?“ und „Was passiert mit dem Körper in einer traumatischen Krise?“ beleuchtet. Dabei sollen die Teilnehmer ein Grundverständnis dafür bekommen, was die Personen, die man betreuen wird, durchmachen. Auch Kommunikationsmethoden werden am ersten Wochenende vermittelt.
Voraussetzung für ein ehrenamtliches Engagement als Krisenbegleiter bei der Stiftung AKM ist eine stabile Lebenssituation sowie psychische und physische Belastbarkeit. Um Familien, deren Kind in einer akuten lebensbedrohlichen Situation ist, durch die ehrenamtliche Arbeit stützen zu können, bedarf es eigener Kräfte und Ressourcen. Darüber hinaus muss ein ehrenamtlicher Mitarbeiter aufgrund der notwendigen Mobilität im Einsatz Führerschein und möglichst ein Auto besitzen.
Die ehrenamtlichen Krisenbegleiter übernehmen im Schnitt alle zehn bis 14 Tage nachts von 18 bis 9 Uhr, am Wochenende oder an Feiertagen ganztägig eine Rufbereitschaft. Hier arbeiten sie eng mit dem hauptamtlichen „Ruf24“-Team zusammen. Ein fachlich geschulter Hintergrunddienst steht beratend an der Seite des Ehrenamtlichen und sorgt für maximalen Qualitätsstandard. Kontakt für Anmeldung zur "Ruf24"-Schulung oder weitere Rückfragen gibt es per E-Mail an katharina.mueller@kinderhospiz-muenchen.net oder unter Tel. 01578-0596959.
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