Tourentipps: Die schönsten Radlstrecken und Wanderwege
Wanderung zur oberen Ammerschlucht und den Schleierfällen
Damit der Wochenendausflug gelingt, haben die Münchner Wochenanzeiger ihre neue Serie „Tourentipps“ gestartet. Hier präsentieren wir Ihnen nicht nur die schönsten Radlstrecken, die zuvor von erfahrenen Radsportfreunden abgefahren werden, um Einkehrmöglichkeiten und Schwierigkeitsgrad zu testen, sondern Sie erhalten auch exklusive Wandertipps für die ganze Familie in und um München.
Nach zwei Radltouren - die erste im Würmtal und die zweite von Herrsching zur Ilkahöhe und über Kloster Andechs zurück - empfehlen Sonja Ullrich vom SamstagsBlatt und Max Eichstädter diesmal eine 8,5 Kilometer lange Wanderung zur oberen Ammerschlucht und zu den Schleierfällen bei Saulgrub / Bad Bayersoien.
„Die Strecke ist wunderschön und hat viele Naturschauspiele zu bieten. Man sollte sich für die Tour mindestens vier Stunden Zeit nehmen“, schlägt Sonja Ullrich vor.
Durch Wald und Wiese
Als Startpunkt haben Sonja Ullrich und Max Eichstädter den Parkplatz „Kammerl“ an der Achelestraße nach dem Wirtshaus Acheleschwaig in Saulgrub gewählt. Dieser Ausgangspunkt ist für Wanderer, die mit dem Auto aus München anreisen, besonders geeignet.
Vom Parkplatz wird die Ammer überquert, anschließend steigt man auf einem Fahrweg, die mit der Tafel „Schleierfälle“ gekennzeichnet ist, hinauf zum Kanal. Von dort führt ein steiler Pfad in lichtem Wald bergauf. Am Hochufer nimmt man dem ersten Weg rechts durch den Wald. Dabei sollte man den roten Punkten und der Ausschilderung W6 „Schleierfälle“ folgen. Diese führen durch Wald und Wiese leicht bergauf und bergab zu einer Gabelung an einem Feldweg, wo man geradeaus weitergeht und mit starkem Gefälle zum Fluss gelangt.
Schlucht mit Tiefblicken
Wer möchte, kann nun rechts einen Abstecher auf einem schmalen, rutschigen Steig zu den Schleierfällen machen. Diese sind etwa zehn Minuten von dieser Stelle entfernt. Der Anblick lohnt sich definitiv, denn moosbewachsene Felsen, an denen Wasserfälle hinunter plätschern, bieten einen Anblick der wahrlich unberührten Natur.
Wieder zurück, folgt man noch ein kurzes Stück dem Fluss in der wilden Schlucht. Anschließend führt der Weg W7, der durch blaue Punkte gekennzeichnet ist, steil hinauf. Dieser verläuft ein Stück eben am schattigen Hochufer und fällt dann in mehreren Abschnitten jeweils kräftig hinab zum Fluss. Am Talgrund angekommen, geht es gleich wieder steil bergauf, wo man im Wald auf halber Höhe der Schlucht mit gelegentlichen Tiefblicken folgt.
Bergauf, bergab
An einem Fahrweg geht man auf diesem rechts sehr steil bergab bis zur Soyermühle, wo man die Ammer überquert. Kräftig steigend führt der Weg wieder aus der Schlucht. Oben angekommen, biegt man gleich rechts ab. Nun folgt ein zunächst ebenes Stück, das später leicht hügelig im Wald und über Wiesen am Hochufer bis zu einem Fahrweg führt. Über die Wiesen sollte man gut aufpassen, denn der Pfad ist kaum sichtbar.
Am Fahrweg geht man rechts, der Ausschilderung „Ammer“ folgend, in lichtem Wald bis zum Ende des Fahrweges und dann links steil einen Hang hinauf zu einer weiteren Forststraße, der man rechts über hügelige Wiesen folgt. Am Ende dieses Weges führt ein Pfad in den Wald und dann wieder als Forststraße über einen grasigen Hügel. Spätestens hier hat sich das anstrengende bergauf und bergab gelohnt, denn dem Wanderer bietet sich ein wunderschöner Bergblick hinab nach Achele.
Hier gehen wir rechts (Tafel „Ammer“) in lichtem Wald zum Fahrwegende und dann links steil einen Hang hinauf zu einer weiteren Forststraße, der wir rechts über hügelige Wiesen folgen. Am Ende des Fahrweges führt ein Pfad in den Wald und dann wieder als Forststraße über einen grasigen Hügel mit schönem Bergblick hinab nach Achele.
Eine kleine Stärkung?
Von dort führt rechts eine Teerstraße wieder mit starken Gefälle auf den Parkplatz „Kammerl“, wobei man erneut am Gut Acheleschwaig vorbeikommt. Wer nach der langen Wanderung durch die wilde Ammerschlucht eine Stärkung gebrauchen kann, ist hier genau richtig. Der ehemalige Gutshof, den das Kloster Ettal im Jahr 1659 in der jetzigen Form errichtete, eröffnete nach über 25-jähriger Schließung im Jahr 2007 wieder und wird seitdem von einer Familie aus Gräfelfing als Landwirtschaft und Gasthof genutzt. Auf der kleinen und übersichtlichen Speisekarte werden täglich wechselnde, saisonale Produkte sowie Rindfleisch und Lamm aus der eigenen Landwirtschaft angeboten.
Für wen ist die Strecke geeignet?
„Die Tour ist eher als mittelschwer einzustufen“, erklärt Sonja Ullrich. „Die Wege sind zwar gut markiert, aber oft schmal und etwas ausgesetzt.“ Daher empfehlen die Wanderfans Ullrich und Eichstädter, sich nur an diese Wanderung zu wagen, wenn man trittsicher und schwindelfrei ist. „Man sollte aufgrund der vielen Steigungen schon eine gute Kondition haben – schließlich bewältigt man einen Höhenunterschied von circa 290 Metern“, so Eichstätter. Feste Wanderschuhe, robuste Kleidung sowie die Mitnahme von Getränken sind ratsam.
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