Schönes, Heilsames und Schauriges
Mit Heilpraktikerin und Autorin Astrid Süßmuth auf Berg- und Entdeckungstour
Heimat, das sind für Sonja Ullrich von den Münchner Wochenanzeigern Berge, Wiesen, Seen – einfach die Natur. Und die ist natürlich in Bayern am schönsten! Gemeinsam mit ihrer Freundin Astrid Süßmuth, Heilpraktikerin, Ingenieurin, leidenschaftliche Bergsteigerin und Autorin, hat sie sich aufgemacht, um ein Stück Heimat aus deren neuem Buch "111 Orte im Werdenfelser Land, die man gesehen haben muss" zu entdecken. Die Wahl fiel auf die Tour 28, die zum „Gelben Gwänd“ führt. Neben seltenen heimischen Orchideen wie Waldhyazinthe und das rote Waldvöglein bekam Sonja Ullrich von Astrid Süßmuth auch einen Einblick in die Welt der Heilpflanzen, deren Wirkung und Anwendung.
Startpunkt und Anfahrt
Los ging es beim Parkplatz unterhalb vom Kramer in Garmisch-Partenkirchen. „Die Anfahrt erfolgt über die A95 und die B2 in Richtung Garmisch. Nach dem Tunnel biegt man in Richtung Fernpaß/ Reutte ab und gelangt so nach Garmisch. Von dort folgt man der Beschilderung Osterfelderkopf- und Kreuzeckbahn. Gegenüber dem Abzweig zu den beiden Bergbahnen biegt man rechts in Richtung Tierheim ein, fährt auf steiler Straße hinauf am Tierheim vorbei zu einem kleinen Parkplatz auf der rechten Seite kurz vorm Gasthof Almhütte“, erklärt Sonja Ullrich.
Ockergelbe Felswände
Von dort startet ein Forstweg mit der Beschilderung „Stepbergalm, Kramer“, dem man folgt, bis er sich teilt. Dann geht man nach links Richtung „Gelbes Gwänd“, bis man wiederum links auf einen Wanderweg trifft. „Das Wegstück durch diese wild zerklüftete Landschaft ist teils mit Drahtseilen versichert und erfordert etwas Trittsicherheit, stellt aber keine großen Schwierigkeiten dar“, versichert Sonja Ullrich.
Anschließend überquert man einen kleinen Wasserfall und kommt zum „Gelben Gwänd“. „Das sind imposante, ockergelb verfärbte Felswände – ein wirklich lohnender Anblick“, versichert Sonja Ullrich und schmunzelt: „Allerdings soll hier der ‚Wilde Hirt‘ umgehen, eine der gefährlichsten Sagengestalten im Werdenfelser Land, wie man in Astrid Süßmuths Buch nachlesen kann.“
Einkehr in der Stepbergalm
Nach rund 800 Höhenmetern und ca. zweieinhalb Stunden Aufstieg, erreicht man schließlich die auf 1.583 Metern Höhe gelegene Stepbergalm, die seit 1990 von Familie Ostler bewirtschaftet wird. Hier hat man sich definitiv eine Stärkung verdient! „Die Hütte hat von Juni bis zum ersten Schneefall mit Almbetrieb geöffnet und es gibt Butter und Topfen aus eigener Herstellung. Außerdem wird man für die Mühen des Aufstiegs königlich belohnt, denn von der Terrasse ist der Ausblick auf die Zugspitze grandios!“
Wer noch nicht genug hat, kann von hier aus auf den Hohen Ziegspitz (1.864 m) oder den etwas anspruchvolleren Kramer (1.985 m) wandern.
Abstieg mit Ausblicken
Wer so schnell wie möglich wieder ebenen Boden unter den Füßen haben möchte, sollte sich an den Abstieg machen. „Dazu überquert man die Terrasse der Alm zum ausgeschilderten Kreuzweg und wird nochmal für den Aufstieg belohnt, denn der Weg führt zunächst eine Weile fast eben mit tollen Ausblicken auf die Alpspitze und den Eibsee dahin“, verrät Ullrich. Später wird dieser steiler und es geht in Kehren bergab bis zur Wegkreuzung vom Beginn der Tour. Von hier geht es auf bekanntem Weg zurück zum Parkplatz. „Es bietet sich an, im Gasthof Almhütte, der gemeinhin als Windbeutelalm bekannt ist, auf Kaffee und Kuchen einzukehren und sich vor der Heimreise nochmal zu stärken“, so die Naturfreundin.
Viel gesehen und gelernt
Obwohl Sonja Ullrich ebenfalls viel in der heimischen Natur und an schönen Orten unterwegs ist, kehrte sie von dieser Runde besonders begeistert zurück: „Die Pflanzen und die alten Legenden, die Astrid Süßmuth in ihrem Buch beschreibt, machen die Wanderung noch greifbarer – und ich hatte zusätzlich das Glück, die Autorin für Fragen direkt an meiner Seite zu haben! Ich weiß jetzt zum Beispiel, dass Sanikel eine Wundheilpflanze ist, aus der man einen Tee für Kompressen oder eine alkoholische Tinktur zum Desinfizieren und Ausspülen von Wunden zubereiten kann. Das fördert die Wundheilung und minimiert die Narbenbildung.“
Das Buch „111 Orte im Werdenfelser Land, die man gesehen haben muss“ ist kürzlich beim emons Verlag erschienen und für 16,95 Euro erhältlich (ISBN 978-3-7408-0118-2). Weitere Infos zu Astrid Süßmuth gibt es unter www.vomgletscherzumstreinkreis.de im Internet.
Für wen ist die Tour geeignet?
„Die Wanderung ist wenig schwierig und verläuft meist auf schmalen, aussichtsreichen Bergpfaden“, fasst Sonja Ullrich die Anforderungen zusammen. „Allerdings sollte man natürlich Kondition und Trittsicherheit mitbringen, um Spaß an der Tour zu haben. Festes Schuhwerk und ausreichend zu trinken sollten selbstverständlich sein.“
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