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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
"Als wäre der Fernseher kaputt"
Menschenaffen vermissen Zoobesucher - ein bisschen
Im Rahmen der Ausgangsbeschränkungen bleibt auch der Tierpark geschlossen. Im Zoo-Podcast erklären Tierparkdirektor Rasem Baban, zoologische Leiterin Beatrix Köhler und leitende Zootierärztin Dr. Christine Gohl, wie es täglich weitergeht. „Wir freuen uns sehr über das große Interesse der Öffentlichkeit, wie der Tierpark und vor allem die tierischen Bewohner Hellabrunns mit der aktuellen Situation umgehen. Das haben wir zum Anlassgenommen, eine rund 20-minütige Podcast-Folge zum Thema ‚Der Tierpark Hellabrunn in Zeiten der Corona-Krise‘ zu veröffentlichen“, erklärt Dennis Späth, Leiter der Unternehmenskommunikation in Hellabrunn.
Tierparkdirektor Rasem Baban gibt im Zoo-Podcast Einblicke in adaptierte Arbeitsabläufe und wirtschaftliche Herausforderungen für Hellabrunn: „Die groben Arbeitsabläufe desTierparks haben sich nicht verändert, jedoch haben sich die zeitlichen Achsen verschoben. Auch wir müssen aktuell darauf achten, dass sich Tierpfleger oder Mitarbeiter der Werkstatt und Gärtnerei nicht zur selben Zeit am selben Ort befinden. Deswegen haben wir ein rotierendes Zwei-Gruppen-Schicht-System ins Leben gerufen, damit sich die Kollegen zu keiner Zeit begegnen. Die Versorgung der Tiere läuft selbstverständlich ausnahmslos weiter.“
Beatrix Köhler, die zoologische Leiterin des Tierparks, erzählt, ob und wie die Tiere das Ausbleiben der Besucher wahrnehmen: „Das ist von Tier zu Tier unterschiedlich. Ein Hai ist beispielsweise nicht so sehr auf Besucher fokussiert wie ein Menschenaffe. Auch umgekehrt betrachten sie nämlich gerne die Besucher. Für die Menschenaffen ist das jetzt ein bisschen so, als sei der Fernseher kaputt. Ihnen fehlen die Besucher durchaus.“
Dr. Christine Gohl, die leitende Zootierärztin, antwortet auf die Frage nach einer möglichen Übertragung des Coronavirus von Mensch auf Zootier: „Wir Zootierärzte sind deutschland- und europaweit sehr gut vernetzt und im steten Austausch. Aktuell gibt es keinen Hinweis, dass eine Erkrankung an COVID-19 im Zootierbereich stattgefunden hat. Dennoch wenden wir in unserer täglichen Arbeit sehr hohe Hygienestandards an, um jedes Risiko auszuschließen.“
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