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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
„Der erste Schritt ist getan“
Neubau in der „Alten Heimat“ beginnt
Spatenstich in der „Alten Heimat“. Vertreter des Kommunalreferats, der Gewofag sowie etliche Stadträte und Mitglieder Bezirksausschusses Laim setzten jüngst die Schaufel an. Darunter Kristina Frank, Kommunalreferentin und OB-Kandidatin der CSU (5. von rechts), daneben die Stadträtinnen Heike Kainz (CSU), Heide Rieke (SPD), Alexandra Gaßmann (CSU), Verena Dietl (SPD) und Josef Mögele (SPD), Vorsitzender des Bezirksausschusses Laim. (Foto: kö)
„Damit ist der erste Schritt für die Neubaumaßnahmen getan“, begrüßte Gerald Schwartz, Leiter des Immobilienmanagements im Kommunalreferat, zum Spatenstich in der „Alten Heimat“. Einstimmig hatte der Stadtrat für die geplanten neuen Wohnhäuser am Kiem-Pauli-Weg gestimmt und damit den Weg frei gemacht dafür, dass drei neue Gebäude in der Stiftungssiedlung entstehen. Sie umfassen 88 barrierefreie Wohnungen, ein sechsgruppiges Haus für Kinder sowie eine Tiefgarage mit 43 Stellplätzen. Ab jetzt wird gebaut, 2021 sollen bereits die ersten Quartiersbewohner einziehen können.
Das Kommunalreferat ist als rechtlicher Vertreter der Stiftung Bauherr der Gesamtbaumaßnahme. Durchgeführt wird die Baumaßnahme von der städtischen Wohnbaugenossenschaft Gewofag, die die Siedlung verwaltet. Gemeinsam mit Politikern aus dem Laimer Bezirksausschuss (BA 25) und dem Stadtrat wurde der erste Spatenstich begangen.
„München baut“
Buchstäblich frischer Wind zieht in die soziale Siedlung „Alte Heimat“. Dieser fegte beim offiziellen Spatenstich bereits stürmisch um die Baustelle, auf der nun gebaggert und geschaufelt wird. Neue Wohnungen, vorbehalten für alte, kranke und sozial schwach gestellte Münchner werden hier entstehen. „Ausschließlich Wohnraum für Menschen, die sich besonders in München schwer tun, noch eine Wohnung zu bekommen“, betonte Gerald Schwartz vom Kommunalreferat. „München muss bauen und München baut auch“, ergänzte Stadträtin Heide Rieke (SPD), die in Vertretung des Oberbürgermeisters Grußworte sprach.
Die Siedlung rund um den Kiem-Pauli-Weg ist ein außergewöhnliches Bauprojekt: In den 60er Jahren wurden die Wohnhäuser hier errichtet, ermöglicht durch Spenden aus der Münchner Bürgerschaft. Seither wird hier besonders günstiger Wohnraum vergeben. In den letzten zwei Jahren wurden die Bestandsbauten saniert und mit modernen Standards wie etwa Gegensprechanlagen ausgestattet. Nun soll die Siedlung wachsen. An der Ecke Kiem-Pauli-Weg/ Hans-Thonauer-Straße entsteht ein Gebäude, in dem Kindertageseinrichtung und Wohnungen untergebracht werden. Das Alten- und Servicezentrum (ASZ) im Kiem-Pauli-Weg 22 wird künftig durch zwei fünfstöckige Neubauriegel eingerahmt. Sobald diese Neubauten fertig sind, wird es mit den sogenannten Neubauabschnitten drei und vier weitergehen. Auch für diese hat der Stadtrat jüngst seine Zustimmung gegeben.
„Neubauten wird man spüren“
Nach dem Abbruch von sieben Bestandsgebäuden entlang der Zschokkestraße (geplant für Anfang nächstes Jahr), werden dort stattdessen barrierefreie Wohneinheiten, davon 101 familiengerecht, gebaut. Errichtet werden dafür fünf siebengeschossige Hochhäuser an der Zschokkestraße sowie zwei östlich und westlich flankierende fünfgeschossige Neubauten. Die „Alte Heimat“ wird damit um insgesamt 351 neue Wohneinheiten reicher (aktuell gibt es 604 Bestandswohnungen).
Doch auch das Aussehen der Siedlung wird sich damit deutlich verändern. Viele Bäume fielen bereits, um Platz für die Neubauten zu machen. Neue Begrünungskonzepte werden nun erwogen, das hatte Justin Philipp Krahe vom Kommunalreferat kürzlich bei einer Projektvorstellung im BA Laim erklärt: „Es gibt Überlegungen für eine Fassadenbegrünung auf der Seite der Zschokkestraße.“ Diese Möglichkeit werde aktuell mit der Unteren Naturschutzbehörde abgestimmt. „Die Neubauten wird man in der Siedlung aber sehr spüren, weil es eine Nachverdichtung ist", sagte jetzt Barbara Schmidt von der Gewofag im Rahmen der BA-Sitzung. 2025 soll alles fertig sein.
Schon im Frühjahr sollen rund 35 Baumersatzpflanzungen kommen, die in der kahl gestutzten Siedlung wieder für etwas Grün sogen sollen. Ebenso startet heuer die umfangreiche Neugestaltung der Innenhöfe der bestehenden Gebäude. Laut Planer sollen „viele neue Rückzugsorte für die Bewohnerschaft“ entstehen.
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