Das „Hirschvogel“ am Rindermarkt
Ein historischer Roman von Heidi Rehn
Mitten in München erstrahlt Heidi Rehns Kaufhaus „Hirschvogel“ am Rindermarkt. Da, wo derzeit eine Großbaustelle klafft, kann man sich das elegante Kaufhaus aus früheren Zeiten, das die Laimer Autorin in ihrer Phantasie erschaffen hat, bildlich vorstellen. Heidi Rehn lässt ihre Leser in „Das Haus der schönen Dinge“ (erschienen im Knaur Verlag) in die schillernde Kaufhauswelt mit all ihren faszinierenden Stoffen, Waren, Düften und Sinneseindrücken versinken. Zugleich rekonstruiert sie über 100 Jahre Münchner und deutscher Geschichte und erzählt von einer Kaufhausdynastie über drei Generationen. Beginnend mit dem jüdischen Kaufmann Jacob Hirschvogel, der 1897 zum Königlich Bayerischen Hoflieferanten ernannt wird, über dessen Tochter Lily, die das Kaufhaus in den „Goldenen Zwanzigern“ bis in die 30er Jahre führt, endet die Erzählung im Jahr 1938.
Blick in die Vergangenheit
Ihren 14. historischen Roman legt Heidi Rehn mit „Das Haus der schönen Dinge“ vor. Ihre Leidenschaft für Geschichte aber auch ihre fundierte Kenntnis über historische Ereignisse und Fakten, ermöglichen es, dass der Leser in ihre Romanwelt eintaucht und fast nicht bemerkt, dass er von einer fiktiven Welt liest. „Als studierte Historikerin bin ich schon seit meinem Studium mit dem Blick in die Vergangenheit beschäftigt und auch fasziniert davon. So vieles, was uns modern und als Errungenschaft unserer Zeit erscheint, hat es früher schon gegeben, zumindest so ähnlich“, erklärt Heidi Rehn. Geboren in Konblenz (1966) und aufgewachsen im Mittelrheintal, zog es Heidi Rehn fürs Studium der Germanistik und Geschichte nach München. Seit vielen Jahren lebt die Autorin mit ihrer Familie im Stadtteil Laim.
Mit der Geschichte des frühen 20. Jahrhunderts beschäftigt sich Heidi Rehn bereits in früheren Romanen. „Irgendwann aber hatte ich auch die Idee, am Beispiel einer jüdischen Familie davon zu erzählen, wie sich das einst relativ tolerante Klima Juden gegenüber in der Prinzregentenzeit allmählich wandelt und wie die einst viel gerühmte Kunst- und Bohèmestadt München zu Hitlers Lieblingsstadt und Keimzelle des nationalsozialistischen Terrors werden konnte“, so die Autorin. Die Handlung in der opulenten und luxuriösen Warenwelt eines großen Kaufhauses anzusiedeln, geht auf eine eindrucksvolle Kindheitserinnerung zurück, verrät Heidi Rehn: „Eine meiner frühen Begegnungen mit München war, als ich 7 oder 8 Jahre alt war. Da kam ich in den damaligen Hertie und war fasziniert von dem riesigen Kaufhaus und den scheinbar fliegenden Rolltreppen.“
Spaziergang mit Heidi Rehn
Passend zum Buch bietet die Autorin exklusive Streifzüge durch München an. Sie lädt dazu ein, auf einem etwa zweistündigen Spaziergang, die Romanschauplätze zu erkunden. Die nächsten Termine für die Innenstadt-Spaziergänge sind: Samstag, 24. und Sonntag 25. Juni, 11 bis 13 Uhr. Am 2. Juli bietet die Autorin zudem einen ihrer beliebten Spaziergänge durch die Maxvorstadt an. Anmeldung sind unter heidi@dierehn.de möglich. Zur Lesung am 22. Juni, sind Interessierte herzlich zu Bücher Hacker (Fürstenrieder Straße 44) eingeladen. Infos zur Autorin bietet die Seite www.heidi-rehn.de im Internet.
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