„Hat riesigen Spaß gemacht“
Schüler der FOS spendeten Weihnachtspäckchen an Flüchtlingskinder
Die Idee war ihnen Anfang November gekommen: Sie wollten ganz persönlich und praktisch hier an dem Ort, an dem ihre Schule steht, jemandem zu Weihnachten eine Freude machen und keine anonyme Spende irgendwohin schicken. Michelle Hahnel, Finn Timpe und Alexander Frey von der Schülermitverantwortung (SMV) der Fachoberschule (FOS) in Karlsfeld waren sich schnell einig: Jedes Flüchtlingskind in den Unterkünften in der Parzivalstraße und in der Hochstraße soll von den Schülern ein selbst gepacktes Weihnachtspaket bekommen. „Wir hatten ja noch viel Zeit und so lief das Ganze ziemlich schleppend an“, erinnert sich Michelle Hahnel, die stellvertretende SMV-Sprecherin.
Anfang Dezember ging es dann richtig los, auch mit der engagierten Hilfe von Veronika Gampenrieder, Isabel Rovebrock und Elena Schubert. „Wir haben eine Infostellwand gebastelt, einen Baum gekauft und geschmückt und fast täglich Werbedurchsagen gemacht, die uns anfangs große Überwindung gekostet haben und dann wie am Schnürchen liefen“. Es wurden jede Menge Kartons aus Schuhgeschäften angeschleppt und nochmal in den einzelnen Klassen kräftig geworben. Maßgeblich beteiligt waren die Klassen 12 Sa und 12 A. Unterstützung fanden sie bei der Lehrkraft Silke Rewitzer. „Sie stand uns immer mit Rat und Tat zur Seite und hat so manche Stunde geopfert“, betont Michelle Hahnel.
"In rasantem Tempo gestapelt"
Eine Woche vor der Übergabe war der Boden um den Tannenbaum im Foyer der FOS erst spärlich bedeckt mit den Paketen. „Ab Montag dann“, so erinnern sie sich von der SMV, „haben sich die Kartons in rasantem Tempo gestapelt. 93 Päckchen sollten es sein.“ Insgesamt kamen dann mehr als 110 Kartons zusammen. Helmut Blahusch bedankte sich im Namen des Helferkreises und der Flüchtlingskinder und deren Eltern bei Schülern und Lehrern der Fachoberschule, die so etwas Besonderes geschaffen hatten. Im Rahmen der Übergabe kam auch stellvertretend für alle Flüchtlingskinder Franz Elender, geschäftsführender Vorstand des Schulvereins „Kinder aus Afghanistan“, vorbei.
Bei Kinderpunsch und Weihnachtsgebäck durften sich die anwesenden Kinder gleich ein Paket aussuchen, es auspacken und sich über Spielsachen, Federmäppchen oder Süßigkeiten freuen. „Das hat nicht nur ihnen sondern auch den Schülern und Lehrkräften riesigen Spaß gemacht,“ so Evi Wimmer vom Helferkreis. Die übrigen Pakete wurden in die Unterkünfte in der Hochstraße und in der Parzivalstraße gebracht, von den Lotsinnen verteilt und mit Begeisterung aufgenommen. In der Hochstraße kamen sie an, als dort noch die Hausaufgabenbetreuung lief. Diese war beim Anblick der tollen Pakete schlagartig beendet. Weil die Schülerinnen und Schüler der Fachoberschule so emsig Geschenke gesammelt und verpackt hatten, konnte Helmut Blahusch noch weitere bunte und gefüllte Weihnachtspäckchen an bedürftige Kinder über die Dachauer Tafel weitergeben.
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