Sehen, was möglich ist
Berufsmesse in der inklusiven Montessori-Schule der Aktion Sonnenschein
Mit großem Aufwand organisieren Eltern und Lehrer der Großhaderner Montessori-Schule der Aktion Sonnenschein alljährlich die traditionelle Berufsmesse. Sie soll Orientierungshilfe für die Schüler sein, aber auch eine Plattform für die potenziellen Arbeitgeber und Ausbilder bieten. „Für unsere Schüler der siebten bis neunten Klassen ist die Veranstaltung verpflichtend“, so die stellvertretende Schulleiterin Claudia Richter. „Meist kommen auch sehr viele Eltern. Das Thema bewegt eben alle.“
Sie freue sich, dass in diesem Jahr ein Rekord an Referenten aufgestellt werden konnte. „Wir können fast 40 Referenten begrüßen, so viele waren noch nie da.“ Sie dankte allen Firmenvertretern für die Zeit, die sie sich nahmen, und für ihr Engagement, den Schülern Rede und Antwort zu stehen. Für Schüler, Eltern und Lehrer sei die Berufsmesse immer ein tolles Ereignis.
Große Bandbreite
Lehrerin Juliane Weinfurter gehörte zu den Initiatoren der ersten Berufsmesse vor 14 Jahren und engagiert sich immer noch im Organisationsteam. „Wir möchten den Kindern zeigen, wie es nach der Schule weitergehen kann. Dabei spielt es gar keine Rolle, ob die Kinder Förderbedarf haben oder nicht. Jeder ist wertvoll und hat viele Potenziale, die für den späteren Lebensweg entscheidend sind“, meinte sie schon zur letzten Berufsmesse. Nicht nur die Schule solle Spaß machen, auch der Beruf solle den Potenzialen der Schüler entgegenkommen.
Gemeinsam mit Weinfurter hatte der damalige Elternbeiratsvorsitzende Christian Penzkofer die erste Berufsmesse gestemmt. Sein Sohn ist inzwischen selbst gelernter Fertigungsmechaniker. Doch der Montessori-Schule der Aktion Sonnenschein bleibt Penzkofer immer noch treu und rührt kräftig die Werbetrommel für die Berufsmesse. „Es ist ganz wunderbar, dass sich immer auch neue Referenten melden und dass viele immer wieder kommen. Die Bandbreite an Berufen ist wirklich erstaunlich“, freute er sich. „Neben Heilpraktiker, Ingenieuren, Tierärzten, Erzieher, Monteuren, Gärtnern, Architekten haben wir erstmalig jemanden aus den Staatsforsten da. Das ist toll.“
Engagierte Eltern und Ehemalige
Die großen Unternehmen und Behörden, wie Deutsche Bahn, Stadtwerke, Polizei oder auch EDEKA sind ganz selbstverständlich vertreten. „Auch Eltern oder ehemalige Schüler melden sich bei uns“, so Penzkofer, „und stellen ihren Beruf oder aber ihre Praxis oder Firma vor. Damit entdecken die Kinder auch Ausbildungsmöglichkeiten in ihrer unmittelbaren Nähe.“
„Für uns Eltern ist es hier die absolute Wunschschule gewesen. Klar, dass wir uns gern engagieren und unsere Berufe vorstellen“, meinte ein Vater dazu am Rand der Berufsmesse.
Einer der Ehemaligen war in diesem Jahr Maximilian Stegmann, der vor sechs Jahren hier seinen Schulabschluss gemacht hatte und nun als fertiger Küchenchef zurückkam. „Ich treffe hier meine Lehrer wieder und kann über meine Leidenschaft, das Kochen sprechen“, erklärte er. „Mir ist wichtig, dass die Leute den Beruf realistisch sehen, mit allen Vor- und Nachteilen. Ich möchte auch mit den Klischees aufräumen. Aber ganz kurz gesagt: Koch sein ist das Beste der Welt!“
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