Winterlinden gepflanzt
Umweltbeirat setzt Baum des Jahres am Parsberg ein
Einen ganzen Wald hat der Germeringer Umweltbeirat bereits gemeinsam mit dem Oberbürgermeister und dem Stadtrat in den vergangenen Jahren gepflanzt. Seit 1989 wird in der Großen Kreisstadt traditionell ein Exemplar des aktuellen Baums des Jahres eingesetzt. Ein Walnussbaum in Nebel, ein Feldahorn im Westpark, Erlen, Elsbeeren, Lärchen, Trauben-Eichen, Wildapfel – das sind nur einige, die auf Germeringer Fluren und in der Stadt gepflanzt wurden und mittlerweile zu staatlichen Exemplaren herangewachsen sind. In diesem Jahr wurden zwei Winterlinden unterhalb des Burgstalls am Parsberg gepflanzt. Ziel ist es, dass gefährdete Baumarten gestärkt werden, die Bevölkerung für die heimischen Bäume sensibilisiert wird und sie nicht in Vergessenheit geraten.
Mit Spaten, festem Schuhwerk und Gartenhandschuhen ausgestattet marschierten die Stadt- und Umweltbeiräte gemeinsam mit Bürgermeister Andreas Haas vom Germeringer See zum Parsberg. Dort waren die Pflanzlöcher bereits ausgehoben und zwei junge Winterlinden mit Knospen an den Zweigen lagen mit ihren verpackten Wurzelballen bereit. Sorgsam pflanzten die Beteiligten die beiden Bäume und ließen einen breiten Gießrand stehen. In den nächsten Tagen wird der Bauhof die Pflanzen kräftig wässern, der Erdrand soll dabei helfen, dass das Wasser nicht abfließt.
Bäume werden 1000 Jahre alt
„Über die Wahl der Winterlinde habe ich mich ganz besonders gefreut“, sagte Haas. Der Geruch der Lindenblüten würde ihn immer an seine Kindheit erinnern. Linden zählen neben den Kastanien und Eichen zu den bekanntesten Baumgattungen. Ihre herzförmige Blattform und die Kronen, die wie ein umgekehrtes Herz aussehen, sind das Markenzeichen dieser Bäume. "Es gibt verschiedene Lindenarten", informierte CSU-Stadtrat Eduard Sammiller. Die Winterlinde (Tilia cordata) ist etwas kleiner und zierlicher als ihre Schwester die Sommerlinde (Tilia platyphyllos) und blüht etwa zwei Wochen früher als diese. Diese wurde bereits 1991 zum Baum des Jahres gekürt. Bis zu 40 Meter hoch kann die Winterlinde wachsen und 1000 Jahre alt werden. In unserer Region ist die Tassilolinde in Wessobrunn eine der ältesten Linden. Sie gilt als „tausendjährig“, allerdings ist das genaue Alter nicht bekannt.
Nicht nur die Besucher des Waldes, auch viele Tiere werden sich über die neuen Bäume freuen. Die Sommerlinde ist beispielsweise bei Bienen sehr beliebt. Der Nektar hat einen ganz besonders hohen Zuckergehalt und der daraus von den Bienen gefertigte Lindenblütenhonig ist eine besonders köstliche Spezialität. Die getrockneten Lindenblüten ergeben übrigens einen gesunden Tee, der bei Husten und Erkältungen hilft.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH