„Oans, zwoa, droa“
Starkbierfest mit Politprominenz in Aubing
Es hat sich mittlerweile zum Geheimtipp unter der Politprominenz herumgesprochen: Das Starkbierfest der Jungen Union und der CSU im Münchner Westen. Die Gästeliste konnte sich sehen lassen: Angela Merkel, Ex-Kanzler Gerhard Schröder, Ex-Bürgermeister Christian Ude, Horst Seehofer,… Grüße gab’s über’s Telefon von Franz Beckenbauer sowie Jogi Löw und sogar die verstorbenen Rudolf Moshammer und Marcel Reich-Ranicki meldeten sich aus dem Jenseits. Stimmenimitator und Kabarettist André Hartmann war es, der all diese Prominenten in seiner Fastenrede erscheinen ließ. Mit Julia Obermeier (Bundestag), Otmar Bernhard (Landtag) und dem Narrhalla-Faschingsprinzen der Saison 15/16, Christian II. sowie CSU-Funktionären aus dem Münchner Westen saßen aber auch leibhaftige „Promis“ im Saal.
Auf sie und die anderen Besucher, darunter Vertreter des Maibaum- und des Burschenvereins, wartete im Aubinger Wirtshaus das 7. Aubinger Starkbierfest.
Ein wenig Sorgen hatten die Gäste schon als Bezirksausschussvorsitzender Sebastian Kriesel anfangs zum Mikrofon griff. „Keine Angst, wir sind nicht im BA“, beruhigte er die Gäste. Es gab keine politische Rede, sondern eine herzliche Begrüßung. „Spuits auf“, rief Kriesel dem Kabarettisten und dem Musiker und Gstanzl-Sänger Bayern-Hans alias Hans Kettelhut zu.
Mit der Tram zum Flughafen
So schmerzhaft für die Politiker wie auf dem Nockherberg war es in Aubing freilich nicht. Hartmann verschonte das Publikum weitgehend und beließ es bei ein paar Frotzeleien. Er ließ seinen Schröder bayerisch zählen („oans, zwoa, droa“), machte die Merkel-Raute und ließ dazu die Mundwinkel hängen („40 Jahre Westkreuz? Ich habe mein Kreuz im Osten gemacht“). Viele Lacher erntete Hartmann, für seine Uminterpretation der legendären Transrapid-Rede von Stoiber. Köstlich wie Hartmann als Ude die Vision eines Trambahn-Anschlusses zum Flughafen in gerade einmal zehn Stunden pries.
Hartmann spießte aber auch lokale Themen auf. Um die Autobahn zu entlasten, sollte Dobrindt doch auf die Bundes-Maut verzichten und von München-West bis Karlsfeld eine Aubing-Maut einführen, regte Hartmann an, denn mit der Autobahnerweiterung werde es ja doch nichts. „Seehofer“ hatte andere Ideen. „Ausbau der Orban“ lautete sein Vorschlag. Ein Wortspiel, das an die U-Bahn-Aktion erinnern sollte. Weltstädtisches Flair attestierte Hartmann den Aubingern bezüglich ihres waschechten (Faschings-) Prinzen und dem geplanten Bischofssitz. In einer Reihe mit Regensburg und Freising dürfe sich Aubing damit stellen, erklärte Hartmann. Am Schluss gab es einen Dämpfer. Der Kabarettist zitierte aus einer Studie, die den Aubingern münchenweit gesehen den geringsten Intelligenzquotienten attestierte.
Den Schock ob solcher Ergebnisse vertrieb im Anschluss der Bayern-Hans alias Hans Kettelhut mit seinem losen Mundwerk. Seinen Adleraugen entging keine „Schönheit“ im Saal. Da wurden Dekolletés und Frisuren gelobt, ein paar verbale Anzüglichkeiten verteilt und das Ganze noch mit Witzen garniert. Immer wieder gab es Trinksprüche, schließlich tritt der Bayern-Hans normalerweise auf der Wiesn auf und das prägt. Den Aubingern gefiel `s. Viel Applaus.
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