Mühsamer Kirchenbau
Nach dem Erdaushub folgt das Fundament
Auf der Baustelle für das Rumänisch-Orthodoxe Kirchenzentrum in der Aubinger Kastelburgstraße geht es nach der kalten Jahreszeit weiter. In einem Kirchenbrief informierte Weihbischof Sofian von Kronstadt seine „Gemeindemitglieder, Freunde und Förderer“ über den Stand des Projekts, das als eines der umfassendsten Infrastruktur-Vorhaben der rumänisch-orthodoxen Metropolie für Deutschland, Zentral- und Nordeuropa, gelte.
„Das Grundstück ist bereit – die Bauarbeiter werden erwartet“, betonte Sofian. Im vergangenen Jahr hatten nach dem Spatenstich im Frühsommer aufwendige Aushubarbeiten den Zeitplan durcheinander gebracht. Kontaminiertes Erdreich musste schichtweise abgetragen, beprobt, im Labor untersucht und danach abtransportiert werden. Vor der Winterpause hatte die Baugrube dann eine Tiefe von vier Metern und damit die für das Fundament notwendige Tiefe fast schon erreicht.
Teure Beton- und Maurerarbeiten
Nun folgen die Betonierungsarbeiten. Nach einer Ausschreibung ging im vergangenen Jahr zwar ein Angebot eines Bauunternehmens für die Beton- und Maurerarbeiten in Höhe von drei Millionen Euro ein, „da dieser Preis die von uns vorgesehene Summe übersteigt, haben wir eine weitere Ausschreibung der vollständigen Arbeiten veranlasst“, so der Weihbischof. Für die erste Bauphase waren 2,5 Millionen Euro veranschlagt.
Das Grundstück selbst hatte rund 1,2 Millionen Euro gekostet. Für die Planungen mussten bereits rund 550.000 Euro ausgegeben werden. Auf dem Konto der Kirchengemeinde liegen weitere 400.000 Euro bereit. Sie sind für die nächsten Bauarbeiten vorgesehen.
Die Finanzierung bleibt das größte Problem des Projekts. „Wir sind auf der Suche nach der besten Lösung für eine Finanzierung, die uns eine kontinuierliche Fortsetzung der Arbeiten ohne Unterbrechung ermöglichen soll“, betonte Sofian. Dabei hofft er auf die Unterstützung seiner Kirchenmitglieder. „Heute werden oft Riesensummen für viel unwichtigere Dinge ausgegeben“, meinte Sofian und er wirbt für weitere Spenden: „Je zahlreicher wir sind, umso schneller und vor allem umso besser wird alles von statten gehen“.
Insgesamt gibt es in München rund 25.000 rumänisch-orthodoxe Gläubige. Sie sollen im Kirchenzentrum ihren Glauben ausüben können. Im Zentrum steht die Kirche mit etwa 200 Plätzen. Daneben wird es den Bischofssitz und ein Gemeindezentrum geben. Geplant sind Büro- und Empfangsräume, Gästezimmer, eine Bibliothek, ein Speisesaal sowie Klosterzellen. Für größere Veranstaltungen wird es im Untergeschoss einen Multifunktionssaal geben.
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