„Wetterfest und immer bespielbar“
Der TSV Allach 09 baut einen neuen Kunstrasenplatz
Der Spatenstich ist erfolgt: der TSV Allach 09 bekommt bis Ende September auf seinem Vereinsgelände an der Enterstraße einen neuen Kunstrasenplatz. „Das ist ein großer Vorteil, denn der Platz ist wetterfest und immer bespielbar. Das ist gerade im Hinblick auf den Trainingsbetrieb wichtig“, sagte Bürgermeister Josef Schmid, der zusammen mit Maximilian Ostermann und Farhid Habibi, dem 1. beziehungsweise 2. Vorsitzenden des Fußballvereins, den Spatenstich übernahm. „Der TSV Allach 09 leistet eine super Jugendarbeit für die 250 Kinder und Jugendlichen, die hier Fußball spielen.“
Die Erleichterung, dass die Baumaßnahme nun läuft, ist groß bei den Vereinsverantwortlichen, denn in den vergangenen vier Wochen war nicht sicher, ob der Platz überhaupt gebaut werden darf. „Wir haben erst vor kurzem erfahren, dass wir eine Baugenehmigung brauchen“, erzählt Farhid Habibi. „Da war alles schon geplant und organisiert. Für mich war klar, dass der Platz Ende September fertig sein muss.“ Die Planungen für den Kunstrasenplatz laufen bereits seit zwei Jahren, „und immer hieß es, das passt schon – eine Baugenehmigung ist nicht nötig“, ergänzt Maximilian Ostermann.
Ausgleichsfläche für 30.000 Euro
Der Verein steht nun nach Angaben seiner beiden Vorsitzenden vor dem Problem, für eine Ausgleichsfläche sorgen zu müssen, „für den Fußballplatz, der jetzt dem Kunstrasenplatz weicht“, so Farhid Habibi. Das Problem dabei: der TSV Allach 09 muss die Kosten für die Ausgleichsfläche aufbringen. „Wir sprechen hier von 30.000 Euro. Das ist richtig schwierig für uns und geht nicht mal nebenbei.“ Doch das letzte Wort scheint noch nicht gesprochen, denn sowohl das Planungsreferat als auch die Untere Naturschutzbehörde seien gesprächsbereit. „Aber es gibt noch keine Lösung. Stand heute ist es so, dass sie auf das Geld bestehen. Aber: wir haben immerhin die Erlaubnis bekommen anzufangen.“ Der neue Kunstrasenplatz sei zudem keine versiegelte Fläche, „denn der Asphalt, der unter anderem eingebaut wird, ist wasserdurchlässig.“
„Schlechter Informationsfluss“
Große Unterstützung habe man von Seiten des zweiten Bürgermeisters bekommen. „Von Seiten des Vereins möchte ich Josef Schmid und seinem Büro einen großen Dank für die Unterstützung aussprechen“, betonte Farhid Habibi. „Sie haben sich extrem dafür eingesetzt, dass wir mit dem Bau pünktlich beginnen können. Ohne ihre Hilfe wäre es nicht so schnell gegangen.“ Für die Vereinsverantwortlichen, die alle ehrenamtlich tätig sind, sei es schwierig gewesen, sich in der Stadtverwaltung zu Recht zu finden. „Als wir erfahren haben, dass es keine Baugenehmigung gibt, war der Informationsfluss der Stadt wirklich schlecht“, klagt Farhid Habibi. „Da wird uns Ehrenamtlichen einiges zugemutet. Es hat viel Beharrlichkeit gebraucht, damit wir anfangen konnten. Es muss in der Verwaltung eine Stelle geben, die Vereine kompetent berät. Das sollte auf alle Fälle optimiert werden. Wir sind ein eigenständiger Verein. Einer der wenigen im Übrigen, der das Grundstück auch besitzt.“ Durch den neuen Kunstrasenplatz, der Baukosten in Höhe von 525.000 Euro verursacht, erhofft sich der Verein neue Mitglieder. „Wir haben noch Potential, um viel mehr aufzunehmen“, betont Farhid Habibi.
„Vereine leisten wertvolle Arbeit“
Der Verein muss nach Angaben von Josef Schmid einen Teil des Geldes aus seinen Eigenmitteln finanzieren. „Das sind knapp 200.000 Euro“, weiß der zweite Bürgermeister der Landeshauptstadt, der zugleich auch die Ausgleichsflächenverordnung kritisiert. „Sie ist natürlich gerade in den Innenstadtlagen sehr sinnvoll. Aber hier draußen am Stadtrand, wo ringsherum alles grün und voller Natur ist, muss es nicht sein, dass die Vereine mit so hohen Kosten belegt werden. Von daher ist die Ausgleichsflächenverordnung sicher korrekturbedürftig“, erklärt der CSU-Landtagskandidat. „Vereine wie der TSV Allach 09 leisten ungemein wertvolle Arbeit für die Kinder und Jugendlichen und bieten ihnen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung. Zudem können sie soziale Kontakte knüpfen und Gemeinschaft erfahren.“
Es könne nicht angehen, dass Ehrenamtliche nicht alles aus einer Hand bekommen, „sondern den Informationen hinterherrennen müssen. Im Grunde muss es eine Anlaufstelle in der Verwaltung geben, die die Vereine durch solche Verfahren lotst“, meint Josef Schmid. Mit dem TSV Allach 09 sei nun praktisch ein Präzedenzfall geschaffen worden. „Sämtliche Bereiche in der Verwaltung sind informiert. Es gab auch schon diverse Stadtratsanträge. Es muss im Grunde viel unbürokratischer für die Verein werden.“
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