„Werden unser Möglichstes versuchen“
Wegen Bauarbeiten am Oertelplatz: In absehbarer Zeit wird der P+R Parkplatz wegfallen
Was passiert, wenn der P+R Parkplatz im Zuge der Bauarbeiten für die Umgestaltung des Oertelplatzes ersatzlos wegfällt? Der Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23) ist auf der Suche nach möglichen Ersatzstandorten. Einfach ist das allerdings nicht. „Insgesamt ist es eine schwierige Situation, die natürlich der Bauphase geschuldet ist“, betont CSU-Stadträtin Heike Kainz. „Wir müssen nach Alternativen suchen und werden unser Möglichstes versuchen. Manchmal tun sich auch Türen auf, wo man gar keine vermutet“, so die Vorsitzende des Gremiums weiter. Man müsse abwarten, was passiert. „Wir wollen aber natürlich nach Wegen suchen, um das Umsteigen zur S-Bahn bestmöglich zu gewährleisten.“
Dass der P+R Parkplatzes wegfällt, kann von heute auf morgen passieren. „Der Investor hat die Erlaubnis, dass ab sofort der Parkplatz gesperrt werden darf. Aber sie halten ihn so lange wie möglich offen, das haben sie zugesagt“, versichert Kainz. Einen genauen Zeitpunkt gebe es nicht, „das wird definitiv kurzfristig passieren.“ Der Grund für den Wegfall des Parkplatzes liegt auf der Hand: Das gesamte Areal muss von seinen Altlasten befreit werden. „Das ist auch sinnvoll, das Terrain muss ordentlich gereinigt werden“, erklärt die BA-Vorsitzende. „Zum Teil wird auch sehr tief gegraben werden, wegen der insgesamt drei Tiefgaragen, die geplant sind – eine für die Wohnbebauung, eine für das Einkaufszentrum und eine P+R Tiefgarage.“ Das Abtragen der Altlasten auf dem rund 33.000 Quadratmeter großen Areal werde sich über das gesamte Jahr hinziehen.
Besser als nichts
„Ich hatte auch mal die Idee eingebracht, den Eigentümer des Diamaltgeländes zu fragen, ob dort eventuell eine Fläche für einen Parkplatz zur Verfügung gestellt werden kann“, so Kainz. „Das ist zwar auch nicht ganz so nah zum Oertelplatz, aber im Grunde wäre es besser als nichts.“ Den von den Grünen in einer Anfrage eingebrachten provisorischen Standpunkt in Untermenzing, genauer gesagt an der Bauseweinallee/ Ecke Weinschenkstraße (der Werbe-Spiegel berichtete) hält Kainz für nicht umsetzbar. „Das ist eher unrealistisch. Dafür müsste man natürlich auch die Obermenzinger einbeziehen. Ganz wichtig finde ich in diesem Zusammenhang, dass sich das Ganze nicht verselbstständigt und tatsächlich auch nur ein Provisorium bleibt.“
Sobald der Parkplatz am Oertelplatz nicht mehr zur Verfügung steht, „werden die Leute natürlich improvisieren und zum Teil in Karlsfeld oder in Untermenzing parken. Bei alternativen Grundstücken in Untermenzing, müsste man gegebenenfalls einen Pendelbus einrichten – aber ich glaube nicht, dass das gemacht wird.“ Kainz befürchtet eigenen Angaben zufolge eher, dass sich auf der anderen Seite der Bahn – also im Bereich des Frickingerwegs und der Karl-Gayer-Straße – der Parkdruck noch weiter erhöhen wird. Langfristig komme man in gewissen Gebieten von Allach-Untermenzng nicht um ein öffentliches Parkraummanagement herum, vermutet die BA-Vorsitzende.
Eines der wichtigsten Projekte
„Insgesamt ist es einfach so, dass wir da durch müssen. Nach Ende der Bauarbeiten hoffe ich, dass das Gebiet eine deutliche Aufwertung erfährt“, meint Kainz. Der Umbau des Oertelplatzes sei eines der wichtigsten Projekte im Stadtviertel. „Für die Anwohner ist die Zeit der Bauarbeiten natürlich eine großes Belastung. Wir als BA wollen das Ganze begleiten, vor Ende 2017 wird aber nichts fertig sein.“ Die Vorsitzende des Allach-Untermenzinger Lokalparlaments will sich nach eigenen Angaben noch einmal mit dem Investor über die weitere Planung abstimmen.
SPD-Fraktionssprecher Pascal Fuckerieder bringt noch eine andere Idee ins Spiel: „Der Vorschlag lautet, dass im Bereich des alten Bahnhofsgebäudes temporär eine Kiesfläche als Parkplatz hergestellt wird, während in anderen Bereichen des Geländes gearbeitet wird. Hierzu ist es notwendig, mit dem Investor Kontakt aufzunehmen, gemeinsam die Situation zu erörtern, dass keine auch nur annähernd geeigneten Flächen vorhanden sind und daher nur wechselnde Provisorien im Bereich des Allacher Bahnhofs, also dem Baugebiet realistisch sind“, erklärt der SPD-Fraktionssprecher. „Mir ist bewusst, dass dies den Bauablauf erschweren kann und zusätzliche Kosten verursachen wird, die der Investor gerne vermieden hätte.“ Auch die Fläche bei den kleinen Gebäuden von der Bahn hinter dem „Rebl-Haus“ sollte als ergänzende temporäre P+R-Fläche geprüft werden, schlägt Fuckerieder weiter vor. „Andere Ideen, wie beispielsweise das Diamaltgelände, sind auch mit dem Bus, vermutlich so unattraktiv, dass sie nicht angenommen werden würden.“
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