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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Schulwegsicherheit verbessern
Dialog Displays: Bezirksausschuss kämpft für Aufnahme in Pilotversuch
In der Eversbuschstraße werden möglicherweise Dialog Displays aufgestellt. Zumindest wurde eine entsprechende Empfehlung aus der Bürgerversammlung des 23. Stadtbezirks in die Liste der möglichen Standorte aufgenommen. Dies geht aus einer Beschlussvorlage des Kreisverwaltungsreferats (KVR) hervor, die dem Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23) in seiner jüngsten Sitzung vorlag. „Wir setzen uns dafür ein, dass die Eversbuschstraße unbedingt als Versuchsstandort aufgenommen wird“, betonte Heike Kainz, die Vorsitzende des Lokalparlaments. „Meine erste Priorität wäre ein Standort auf Höhe der Pfarrer-Grimm-Straße. Hier sind viele Schulkinder unterwegs, zudem ist der Verkehrsfluss heftig.“ Die Stadt habe sich über viele Jahre geweigert, sogenannte Dialog Displays aufzustellen. „Jetzt gibt es aber zumindest einen Pilotversuch“, so die CSU-Stadträtin weiter.
Pilotversuch startet 2018
Das KVR ist nach eigenen Angaben ständig bemüht, die Verkehrssicherheit im Stadtgebiet zu optimieren. „Um dieses Ziel zu erreichen und eine wirkungsvolle Verbesserung zu schaffen, sollen auch neuartige und innovative Instrumente zum Einsatz kommen“, heißt es in der Beschlussvorlage. Der Stadtrat hat sich im Mai dieses Jahres grundsätzlich für einen zweijährigen Versuch, der den Einsatz von Dialog Displays zum Inhalt hat, ausgesprochen. „Nach Abschluss der nun durchzuführenden Wirtschaftlichkeitsuntersuchung wird der Stadtrat erneut hinsichtlich der Finanzierung beraten“, so das KVR weiter. Anschließend erfolge die Ausschreibung, verbunden mit der Beauftragung einer Fachfirma. Nach derzeitigem Sachstand sei geplant, den Versuch im kommenden Jahr zu starten. Über die letztendlichen Standorte der Dialog Displays entscheidet das KVR in Abstimmung mit den Bezirksausschüssen.
„Sehr schmale Gehwege“
Der BA 23 setzt sich seit längerem für Dialog Displays im Stadtviertel ein. „Wichtig ist die Dringlichkeit. Darauf sollten wir hinweisen“, erklärte Fritz Schneller (SPD). „Danach können wir immer noch entscheiden, wo wir die Dialog Displays aufstellen.“ Zudem wies er noch darauf hin, dass der BA 23 bereit wäre, das Ganze zu bezuschussen. Und Falk Lamkewitz betonte: „Wir sollten genau sagen, wo wir sie haben wollen. Je dringlicher wir es machen, umso größer ist die Chance, dass wir die Dialog Displays auch bekommen“, so der Grünen-Fraktionssprecher. „Am Standort Pfarrer-Grimm-Straße befinden sich mehrere Schulen und die Gehwege sind sehr schmal. Auch darauf sollten wir hinweisen.“
Straßenmarkierungen abgelehnt
Die Bürgerversammlungsempfehlung zielt im Übrigen nicht nur darauf ab, in der Eversbuschstraße zwischen der Von-Kahr- und der Allacher Straße Dialog Displays aufzustellen. Der Bürger schlug zudem vor, im Bereich des Schulzentrums Pfarrer-Grimm-Straße Markierungen als zusätzlichen Hinweis auf die Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 km/h auf der Fahrbahn anzubringen. Dies hat das KVR allerdings abgelehnt. Das Anbringung von Markierungen auf der Fahrbahn, wie beispielsweise „30“ oder Piktogramm-Zeichen, werde im Stadtgebiet München aus stadtgestalterischen Gründen und aufgrund des erheblichen finanziellen Aufwands beim Unterhalt nur in ganz genau definierten Ausnahmefällen durchgeführt.
Eine Voraussetzung für die Anbringung von solchen Markierungen ist nach Angaben des KVR eine erheblich über dem stadtweiten Durchschnitt liegende Beanstandungsquote der durchgeführten Geschwindigkeitsmessungen. Die Beanstandungsquote in der Eversbuschstraße liege für das aktuelle Jahr 2017 bei 8,4 Prozent „und damit erfreulicherweise deutlich unter dem stadtweiten Durchschnitt von derzeit 11 Prozent.“ Aus diesen Gründen seien die Voraussetzungen für das Anbringen von zusätzlichen Markierungen in der Eversbuschstraße nicht gegeben.
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