Zufrieden und gutgelaunt
Erika Hofstetter feierte ihren 107. Geburtstag im Altenheim Planegg
Im kleinen Kreis feierte die älteste Würmtalerin, Erika Hofstetter, nun ihren 107. Geburtstag. Zur Feier des Tages kam Heinrich Zachert, einer ihrer Neffen, mit seiner Frau Jana angereist. „Unsere „Tante Rika“ ist die jüngere Schwester meiner Mutter. Insgesamt waren es vier Kinder zu Hause. Sechs Neffen und wirklich viele Großneffen und Urgroßneffen gehören zur Familie“, erklärte Zachert. „Die guten Gene liegen in der Familie, bei uns wird jeder sehr alt.“ Doch ganz bemerkenswert sei es, wie gutgelaunt und zufrieden die Tante ihr Leben lang war und immer noch ist.
Die gebürtige Potsdamerin war Graphikerin und stammt aus einer Künstlerfamilie, wie der Neffe weiter erzählte. „Ihr Großvater war Kunstmaler und Stadtrat in Potsdam, der Vater war Offizier. Das Leben unserer „Tante Rika“ war nicht immer einfach, sie hat die Kriege und den Mauerbau in Berlin auf schmerzhafte Weise mitbekommen. Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs sei sie eingeschult worden. Genau am Tag des Mauerbaus habe Hofstetter ihre Eltern in Grunewald besucht. Beim Zurückfahren nach Potsdam sei sie von Grenzsoldaten gewarnt worden, dass sie nicht mehr zurück könne. „Das hat sie ihnen nicht geglaubt. Dann stand am nächsten Tag die Mauer und sie konnte ihre Eltern viele Jahre lang nicht wiedersehen.“
Ins Würmtal kam sie erst mit 91 Jahren, lebte auch hier lange allein, aber nah der Familie. Erst 2012 mit 103 Jahren zog sie im Altenheim in der Germeringer Straße ein. „Ich bin beeindruckt von Ihrer Lebensgeschichte und von Ihrer Vitalität“, meinte Bürgermeister Heinrich Hofmann. Er gratulierte im Namen der Gemeinde und überreichte ein flauschiges Kissen. Auch im Auftrag des Ministerpräsidenten Horst Seehofer gratulierte Hofmann und brachte ein porzellanenes Teeservice mit.
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