"Ping Pong" und "Totentanz"
Musik und Schauspiel im Gautinger bosco
Am Sonntag, 2 April, kommen Jazz-Fans im bosco (Oberer Kirchweg 1) definitiv auf ihre Kosten. Erika Stucky und Knut Jensen präsentieren um 20 Uhr ein musikalisches "Ping Pong". Die ersten 10 Jahre ihres Lebens verbrachte Erika Stucky in San Francisco, zur Blütezeit der Hippie-Ära. Dann übersiedelte Familie Stucky ins schweizerische Oberwallis, wo statt wilden Utopien Ordnung und Tradition herrschten. Neben Dylan, Joplin, Hendrix und jodelnden Cowboys hörte Erika plötzlich vor allem traditionelle Zäuerli und Schwyzerörgeli. Schon damals baut sie eine imaginäre Golden Gate Bridge, die die Alpen mit der amerikanischen Westküste verbindet. Diese Brücke bestimmt bis heute Stuckys künstlerische Haltung und immens weiten musikalischen Horizont.
In den vergangenen drei Dekaden hat sie auf einem guten Dutzend Alben und in tausenden Konzerten ein internationales, vielschichtiges Publikum begeistert. Mit einer gewaltigen Stimme, deren Spannweite von Soul über Rock bis zu Jazz-Phrasierungen und Jodlern reicht. Und mit einem Humor, der Substanz hat, überrascht, geistreich und subversiv amüsiert, wenn sie auf der Bühne mit Figuren in von ihr selbst gedrehten Filmen interagiert. Der Eintritt kostet 20 Euro, Schüler zahlen 10 Euro.
Das Gefängnis der Ehe
Am Mittwoch, 5. April, präsentiert das Schauspiel Frankfurt um 20 Uhr das Stück "Totentanz" von August Stindberg. Über zwanzig Jahre ist es her, dass Alice und Edgar sich die ewige Treue geschworen haben, bis der Tod sie scheidet. In der Zwischenzeit ist ihnen die Ehe zum Gefängnis geworden, der Alltag zur Hölle und der Tod ist noch so fern. Also gilt es, sich die Wartezeit zu verkürzen in einem fortwährenden Spiel ohne Regeln und Grenzen, durch die jahrelange Gewöhnung aneinander sind sie sich schutzlos ausgeliefert. Als ihr Jugendfreund Kurt auftaucht, wirkt er wie ein Brandbeschleuniger auf ihr Spiel an der Schwelle zum Wahnsinn.
August Strindberg hat mit seinem »Totentanz« ein Stück über die lustvolle und verzweifelte Zerfleischung zweier Menschen geschrieben, die nur der Tod aufhalten kann. Aber immerhin: diese Toten tanzen noch. Daniel Foerster, der Strindbergs »Fräulein Julie« kraftvoll und abgründig inszeniert hat, widmet sich nach dem leidenschaftlichen Kennenlernen nun dem grausamen Tanz des Alltags einer Ehe.
Die Einführung zum Stück beginnt um 19.15 Uhr, die Vorstellung dauert anschließend ca. 1 Stunde 40 Minuten ohne Pause. Karten kosten 28 Euro, Schüler zahlen 15 Euro.
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