Intelligent zersiedeln
Im Gräfelfinger Rathaus ist die Schweizer Ausstellung "Dichte begreifen“ zu sehen
Wie kann Bevölkerungswachstum und Verdichtung in kleinen und mittleren Gemeinden gestaltet und bewältigt werden? Dieser Frage widmet sich die Schweizer Ausstellung „Dichte begreifen“, die Studierende des Instituts Architektur an der Fachhochschule Nordwestschweiz unter der Leitung von Prof. Reto Pfenninger und Barbara Lenherr konzipiert haben.
Weil dieses Thema auch die Gemeinde Gräfelfing beschäftigt, hat Bürgermeisterin Uta Wüst die Ausstellung, die noch bis zum 7. September zu sehen ist, nach Gräfelfing ins Rathaus (Ruffiniallee 2) geholt. Das Rathaus hat von Montag bis Freitag jeweils von 8 bis 12 Uhr geöffnet. Mittwochs kann die Ausstellung von 8 bis 18 Uhr besichtigt werden.
Am Modell ausprobieren
Begreifen, fast im Wortsinn, kann man Siedlungsdichte mit dieser Ausstellung, weil zu ihr ein Modell gehört, mit dem sich Interessierte als Stadtplaner betätigen können. Das Modell zeigt eine Siedlung, die noch unbebaute Flächen aufweist. Verschiedene Siedlungsteile können hier ergänzt werden. Dabei gibt es die Möglichkeit, Einfamilienhäuser einzusetzen, sogenannte Lowriser, das sind niedrige Mehrfamilienhäuser, Wohnblocks oder Hochhäuser.
„Auf diese Weise wird sichtbar, ob sich eine Bebauung in eine bestehende Siedlung einfügt oder eher als Fremdkörper wirkt“, erläutert Uta Wüst. „Mit den Zahlen, die auf den neuen Siedlungsteilen stehen, wird gleichzeitig deutlich, wie viele Menschen in der ergänzten Bebauung Platz finden.“ Nicht zuletzt wird offensichtlich, wie viel Fläche welche Bebauungsform beansprucht.
Neben der passenden Verdichtung beschäftigt sich die Ausstellung mit den Fragen, wie eine gute Nachbarschaft entsteht und wie Grünflächen zur gemeinsamen Nutzung geschaffen werden können. „Architektur soll nichts erzwingen, aber viel ermöglichen.“ Dieses Zitat stammt aus dem Begleittext zur Ausstellung von Prof. Reto Pfenninger und Barbara Lenherr.
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